Feedback - Ecuador & Galapagosreise

INTERNATIONALE SPORTWISSENSCHAFTLICHE GESELLSCHAFT GRAZ 
Bildungsreise nach Ecuador-Galapagos
13. - 30. Juli 2012
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Anmerkung von Markus Mathys
Für Prof. Dr. Heinz Recla aus Graz / Österreich und seine 21 Reiseteilnehmer durften wir im Juli 2012 eine geschlossene Gruppenreise nach Ecuador und Galapagosreise organisieren und in Zusammenarbeit mit unserem Veranstalter in Quito durchführen. Hier der Reisebericht den die Teilnehmer der Reise geschrieben haben.

Besten Dank an die gesamte Reisegruppe für den sehr interessanten Reisebericht mit den vielen Hintergrundinformationen über Land und Leute.


Reisegruppe von Herr Dr. Recla aus Graz in der Yacuma EcoLodge in Ecuador - Foto zVg.

 

13. Juli 2012   Wien – Madrid – Quito

Erika Sibitz

Wir gehen um 1:30 Uhr nachts in Graz aus dem Haus und kommen um ca. 23.00 Uhr unserer Zeit (Ortszeit: minus 7 Stunden, d.h. ca. 16.00 Uhr) in Quito an. Auf dem Weg mit dem Bus nach Wien waren in Graz-Andritz, in Kapfenberg und am Flugplatz in Wien Reiseteilnehmer zugestiegen, zwei erwarteten uns in Madrid, damit waren wir mit 22 Personen, inkl. Reiselei­ter Heinz Recla, vollzählig. Die Maschine der Iberia von Wien nach Madrid ist klein und eng, die Maschine nach Quito etwas komfortabler, der Flug ist unendlich lang. Heinz schläft durch, wacht nur auf, um kurz eine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Der ecuadorianische Führer namens Washington, empfängt uns am Flugplatz und gibt im Bus erste Anweisungen über spezielle Vorsichtsmaßnahmen, z.B. hinsichtlich der Höhe (Quito liegt auf über 2.800 m See­höhe) und der daraus resultierenden starken Sonneneinstrahlung sowie hinsichtlich des Wet­ters (Regenschutz sollte man immer dabei haben). 
Quito ist über 40 km lang und nur 5 km breit, der $ ist hier die Währung, der Verkehr ist dicht. Der erste Eindruck überrascht: Quito, am Äquator gelegen und von sehr hohen Erhe­bungen der Anden umgeben (u.a. den Vulkanen Pichincha, Antisana, Cotopaxi), ist viel groß­flächiger und moderner als es sich die meisten von uns vorstellten. Quito, die Hauptstadt des Landes, hat ca. 2 Mill. Einwohner (die Quiteños sind vorwiegend Mestizen), jedoch ist die größte Stadt des Landes mit ca. 3 Mill. Einwohnern Guayaquil, wohin wir noch kommen werden. Das bessere Viertel von Quito, El Mariscal, liegt im Norden der Stadt, erfahren wir von Washington, die koloniale Altstadt im Zentrum ist kommerziell ausgerichtet und im Sü­den leben die Arbeiter. 
Das Abendessen im sehr schönen Boutique Hotel Anahi wird um 19.00 Uhr serviert, um diese Zeit ist es bereits dunkel. Alle sind müde, ich schlafe leider trotzdem in dieser ersten Nacht nur eine Stunde.

14. Juli 2012   Quito – Otavalo

Erika Sibitz

Der Bus fährt um 8.00 Uhr vom Hotel weg mit dem Ziel Otavalo. Auf der Fahrt durch Quito erhalten wir von Washington einige Informationen über die Geschichte und die Lebenssitua­tion in der Stadt. Unter dem Volk der Quitu, einer der bedeutendsten Handelsplätze Südame­rikas, bedeutet Quito übersetzt „Mitte der Erde“- schon die Indianer wussten also von der be­sonderen Lage Quitos. 1460 kamen die Inkas in dieses Gebiet und blieben, bis Ecuador 1534 von den Spaniern erobert wurde (1533 Ermordung Atahualpas). 1979 wurde Quito von der UNESCO zum ersten Weltkulturerbe ernannt. 80 % der Stadtbewohner sind katholisch, die älteste Kirche ist aus dem 16. Jh. Mehrstöckige moderne Häuser sind vorherrschend (nicht alle sind erdbebensicher), es gibt aber keine Hochhäuser. Der Durchschnittsverdienst liegt bei 300 $, die teureren Wohnungen mit ca. 100 m² kosten zwischen 800 und 1000 $. Die Innen­stadt ist geprägt von den prächtigen historischen Bauten aus der Zeit der Spanier. 
Wir werden am Ende unserer Reise durch Ecuador drei Tage Zeit haben, Quito zu erkunden. 
Wir verlassen die Provinz Pichincha (der Vulkan Pichincha liegt nur 13 km entfernt von Quito und war zuletzt 1999 aktiv) und kommen in die nach dem Vulkan Imbabura benannte Provinz. In der Provinz Pichincha kultiviert man in großem Umfang Rosen, mit deren Export vor allem nach USA und Russland ein wesentlicher Teil an Ecuadors Deviseneinnahmen er­wirtschaftet wird. 
Schon am ersten Tag und immer wieder während der gesamten Reise hören wir von segens­reichen Reformen im Lande (Bildung, Steuern, Straßenbau, Telekommunikation, Erdölförde­rung, Sozialeinrichtungen), initiiert vom derzeitigen sozialistischen Staatspräsidenten Rafael Correa, der aus einfachen Verhältnissen stammend in Europa Wirtschaftswissenschaften stu­dierte. Washington berichtet während der Fahrt u.a. auch von wiederholten Kriegen zwischen Peru und Ecuador und davon, dass 1942 Ecuador bereits große Regenwaldgebiete abtreten musste und dass 1995 abermals um die Grenzen des Regenwaldes gekämpft wurde. 
Auf der hervorragend ausgebauten Panamericana herrscht ein sehr starkes Verkehrsaufkom­men und daher geht es manchmal recht langsam vorwärts. (Diesel kostet 1 $, Benzin 2 $/Gallone.) Wir befinden uns im Norden von Quito, wo es sehr trocken ist. Lavareste des letzten Vulkanausbruches sind noch sichtbar. Ein neuer Flugplatz entsteht, der in einer Auto­stunde von Quito aus erreichbar sein wird.
Bei einem Stopp im offensichtlich bei Touristen gut bekannten Ort Caldéron gibt es masapa­nes = guaguas de pan, d.s. bunte Figuren aus Brotteig, zu kaufen. Ich erwerbe ein „Trachten­pärchen“ und außerdem von einem Straßenhändler ein sehr nettes naives Bild, von ihm selbst auf Schafshaut gemalt, das – wie er mir versichert – seine Bauernfamilie im Vordergrund und im Hintergrund den schneebedeckten Vulkan Cotopaxi zeigt. 
In den Tälern liegt Nebel und der Himmel ist bedeckt. Am Rande der Straße sieht man in kleinen Dörfern einfache, halbfertige graue Ziegelhäuser und daran angeschlossene, offene Läden, wo man neben gekochtem Mais und Kartoffellaibchen auch ganze gegrillte Schweine anbietet. Im Flusstal des Guayllabamba kann mit Bewässerung Obstbau (besonders Chiri­moya) betrieben werden. Unserem Reise-Handbuch entnehme ich, dass nahe der Stadt Ota­valo der Parque Cóndor liegt, eine Rettungs- und Aufzuchtstation für den vom Aussterben bedrohten Andenkondor. Leider haben wir diese Station nicht besucht. 
Otavalo ist eine mittelgroße, auf 2.500 m liegende Stadt, die vorwiegend von Indianern bewohnt wird und die weithin berühmt ist durch ihren wöchentlichen Handwerkermarkt. Es ist der erste ecuadorianische Markt, den wir besuchen, und wir sind im Banne der farben­prächtigen Wandbehänge, Röcke und Ponchos, Tücher und Schals, Armbändchen und Hüt­chen sowie der handgeschnitzten und handbemalten Kunstgegenstände aus Holz, die Frauen in traditioneller Indianerkleidung zum Kauf anbieten. Reichlich bepackt kommen wir nach 1 ½ Stunden zum vereinbarten Treffpunkt. In den Bus steigen mit uns dann zwei hübsche Mäd­chen ein und begleiten uns ein Stück des Weges; sie singen Quechua/Kichwa-Lieder und ver­kaufen Schals: eine gute Werbestrategie, denn wir können noch Schals gebrauchen – lt. Heinz als unentbehrlichen Vorrat für allfällige Weihnachts-, Oster- und Geburtstagsgeschenke sowie als Mitbringsel bei Einladungen. 
Unterwegs halten wir bei einer Hacienda zum Mittagessen. Bei der Rückfahrt von Otavalo gibt es einen Aufenthalt an einem kleinen See, der Laguna San Pablo, wo man Schilf erntet, um damit Matten und div. Haushaltsartikel herzustellen. Hier wird auch der gelbe, weiße und schwarze Mais angebaut, und es wird Maisbier (chicha) gebraut. Von weitem sieht man den 4600 m hohen Vulkan Imbabura, der aber wolkenverhangen ist.
Zurück in Quito fahren wir zu einem Restaurant, wo wir mit dem Abendessen und einer ful­minanten Folklore-Show den ereignisreichen Tag beschließen.

15. Juli 2012   Quito – Galapagos, Insel Santa Cruz

Hermine Schaider

Heute steht uns ein aufregender Tag bevor, sollten wir doch den mit Spannung erwartenden Galapagos-Archipel erreichen, eine Inselwelt, wo das Hauptinteresse der Natur, der Land­schaft und der einzigartigen Tierwelt gilt.
Mit einem Lunchpaket versehen werden wir um 5.30 Uhr vom Hotel abgeholt. Pünktlich um 7.40 Uhr hebt die „Aerogal“ ab und wir fliegen über Guayaquil zu den 1000 km entfernt lie­genden Galapagos Inseln.
Das Wetter ist sonnig und so haben wir den Blick frei auf die Weiten der Costa und auf die Andenwesthänge, wo so mancher Vulkankegel noch schneebedeckt ist. Imposant und traum­haft schön erhebt sich der Chimborazo, 6310 m, in seinem leuchtend weißen Kleid. Dann liegt der tiefblaue pazifische Ozean unter uns bis wir um 12.30 Uhr in Baltra landen. Unsere bei­den Reiseführer, Martin und Hernan, warten schon auf uns. Nachdem die vielen Koffer gut verstaut sind gibt Martin das Zeichen zur Abfahrt.
Martin spricht Deutsch, hat Biologie und Tourismus in Quito studiert, ist zwar in Ecuador geboren, lebt aber seit frühester Kindheit auf den Galapagos, da seine Eltern 1974 auf die Insel Santa Cruz zogen. Sein gutes Deutsch vertiefte er in einem 5-monatigen Deutschland­aufenthalt. 
Während Martin uns begrüßt und sich vorstellt, hat der Bus bereits Baltra verlassen und steu­erte auf die Insel Santa Cruz zu, welche wir von Norden bis Süden, ca. 40 km, durchqueren werden. Die Fahrt wird uns auf eine Höhe von 350 m bringen und so werden wir Gelegenheit haben, die Inselflora von vier Vegetationszonen kennen zu lernen. Insgesamt gibt es sechs sehr unterschiedliche Vegetationszonen und zwar die Küstenzone, Trockenzone, Übergangs­zone, Scalesia-Zone, Miconia-Zone und die Pampa. Da der Niederschlag mit der Höhe zunimmt, fördert er auf den Inseln die Ausbildung einer äußerst feinen Vegetationszonierung. Und Santa Cruz, eine Insel von 864 m Höhe, gilt in der Literatur als Musterbeispiel.
Noch befinden wir uns in der Küstenzone und sehen klein gewachsene Mangroven, die salz­haltiges Wasser und den Wind gut vertragen. Aber auch andere Salzpflanzen (Halophyten) in Form von Büschen und kleinen Bäumchen trotzen hier den unwirtlichen Lebensbedingungen. Doch schnell lassen wir die Küstenzone hinter uns, die Straße führt uns ins Landesinnere und die Pflanzenwelt nimmt an Reichhaltigkeit zu. Da ist zum einen ringsum der weit verbreitete Salzbusch, der große Flächen bedeckt und zum anderen die Sesuvien, eine fleischige Boden­pflanze, die zwischen den Salzbüschen wächst. Die Straße nimmt sichtlich an Steigung zu und wir haben offensichtlich die Trockenzone erreicht, denn diese wird nun von silbrig glänzen­den, blätterlosen Bäumen dominiert. Angesprochen auf diese vielen Bäume sagt uns Martin, dass es Balsambäume (Palo Santo) sind, die auf der ganzen Insel in dieser Höhe anzutreffen sind. Gleich den Salzbüschen sind sie endemisch und nicht wie die Mangroven eingeführtes Pflanzengut. Zu den Balsambäumen gesellen sich Akazien, Kakteen und in der anschließen­den Übergangszone (100 bis 200 m) beherrschen immergrüne Pflanzen das Bild. Kräuter und Farne besiedeln die feuchten Stellen und die Bäume sind teilweise mit Moos und Flechten behangen. Auf der gut geteerten, gerade verlaufenden Straße kommen wir flott voran und erreichen alsbald die Scalesia-Zone (200 bis 400 m). Es wird uns erklärt, dass in dieser Zone der größte Pflanzenwuchs möglich ist. Das ist die Stufe des Galapagos-Regenwaldes, domi­niert von Wäldern unzähliger Scalesia-Bäume (Scalesia pedunculata), die ca. 15 m hoch wer­den und eine schirmförmige Krone haben. Dichtes Unterholz, viele Farne und Kletterpflanzen gedeihen in ihrem Schutz.
Bei schönem Wetter und angenehmer Temperatur erreichen wir dann El Carmina, das auf 350 m Höhe liegt. Das Restaurant Aovelarre ist aus Holz und Bambus errichtet und fügt sich gut in die üppige Landschaft. Wir bewundern hier den Artenreichtum der Pflanzenwelt, wie­wohl fast alle diese Pflanzen im Gefolge des Menschen auf die Insel kamen und wegen ihrer starken Verbreitung eine Gefahr für die endemischen, konkurenzschwächeren Arten bilden. Da stehen bis zu 20 m hohe Ficusgewächse, Kakteen in unterschiedlichen Formationen, 25 m hoch aufragender Bambus, Zedern, Akazien, diverse Palmenarten, Elefantengras, Rhododend­ren, Azaleen, aber auch die endemischen Balsam- und Scalesienbäume.
Nach dem vorzüglichem Mittagessen treten wir die Fahrt, jetzt bergab, nach dem Hafenstädt­chen Puerto Ayora (35.000 Einwohner, eine Einwanderung ist seit geraumer Zeit nicht mehr erlaubt) an und dort angekommen fährt der Bus gleich zum Charles-Darwin-Forschungszen­trum, wo uns schon am Eingang die Gedenkbüste des Forschers und Wissenschaftlers, der in den 1830er Jahren auf den Galapagos-Inseln forschte, entgegenblickt. Nach dem Rundgang durch die Forschungsstation, wo man uns die Naturgeschichte Galapagos nahe bringt, geht es in den Nationalpark, wo wir auch sehr bald unsere erste Begegnung mit Lavaechsen haben. Diese hier zählen zu den kleinsten Leguane, sind ca. 40 cm lang und von grünlich-weiß ge­sprenkelter Farbe. Die Weibchen sind an einem mehr oder weniger intensiven Rot im Kopfbe­reich zu erkennen. Wir sind fasziniert! Die Fotoapparate laufen heiß! Im Weitergehen stoßen wir auf:

  • Knopfmangroven. Charakteristisch für sie ist die namensgebende Knopfform der Blüten und Fruchtstände. Sie sind ein immergrünes baum- bis buschartiges Küstengehölz mit dick­fleischigen Blättern.
  • Fregattvögel, kreisen soeben am Himmel und sind wunderbar anzusehen. Mit einem Ge­wicht von nur 2 kg, kombiniert mit schlanken, spitz zulaufenden, 2.50 m spannenden Flügeln, den tief gegabelten Schwanz, den sie nach Bedarf wie eine Schere öffnen und schließen kön­nen, gehören sie zu den schnellsten Seevögeln dieser Größe. Deshalb wurden sie einstens, wie bei uns die Tauben, als Nachrichtenübermittler benutzt.
  • Unmittelbar vor uns lässt sich ein farbenprächtiger Goldwaldsänger (auffallend gelb) nie­der und spaziert, ohne uns zu beachten, an uns vorbei. Diese Vogelart ist auf allen Inseln zu finden. Das Männchen ist durch den rötlichen Streifen am Kopf erkennbar.
  • Eine Coadie flankiert rechts den Weg. Dies ist ein niedriger Busch mit leuchtend gelben Blüten und fleischigen, zackigen Blättern.
  • Wieder begegnen wir Meerechsen, die sich geruhsam sonnen. Diese Art ist jedoch ganz schwarz und frisst nur Pflanzen und das nur zu den Gezeiten. Sie sind die einzigen Echsen, die ins Meer gehen und schwimmen.
  • Plötzlich tauchen einige Rote Klippenkrabben auf. Sie halten sich gerne in der Nähe der Wasserlinie auf, gehen aber nur im Notfall „baden“. Sie sind Pflanzenfresser und weiden die Algen und den Meersalat von den Felsen ab.
  • Haben wir zu anfangs Knopfmangroven gesehen, so stoßen wir jetzt auf RoteMangroven und Martin erklärt uns den Unterschied zwischen den einzelnen Arten. Die Roten haben starke rote Stelzwurzeln, die in Rissen des Lavagesteins ankern und zugleich der Atmung dienen. Am Meeresrand gelegen, dringen sie weit ins Meer und wirken oft als Wellenbrecher. Hier im windgeschützten Gebiet nehmen sie teilweise Riesenformen von über 10 m Höhe an. Die Weiße Mangrove gedeiht gern in Gesellschaft der Roten und fällt durch ihren knorrigen, gedrehten Stamm auf. Martin macht uns auf ihre ovalen Blätter aufmerksam, die am Rand mit einer Kette schwarzer Punkte (Salzdrüsen) versehen sind.
  • Ein Braunpelikan sitzt auf einem Schiffsrumpf und schaut beschaulich in’s Wasser.
  • Und jetzt läuft uns ein kleiner Grundfink über den Weg. Er ist endemisch und stellt eine Art von den 13 auf Galapagos bestehenden Arten dar.
  • Bald bekommen wir auch den Mittleren Grundfink und den Großen Grundfink, sowie eine Spottdrossel vor die Kamera.
  • Der Weg macht eine Biegung und wir stehen vor der Hauptattraktion der Insel – denGalapagos Riesenschildkröten. In diesem für Touristen angelegten Schaugehege sind nur männliche Protagonisten zur Schau gestellt, da diese Populationsart gesichert ist und so die Weibchen in freier Natur sich befinden. Zur Touristen-Veranschaulichung leben hier die zwei Hauptarten, Tiere mit kuppelförmigen und solche mit sattelförmigen Panzern, neben einander. Letztere haben einen längeren Hals und kräftigere, längere Beine. Nur der sattelförmige Pan­zer gestattet den Tieren den Hals hoch aufzurecken, um das niedrige Gebüsch der Trocken­zone, in der sie sonst leben, zu erreichen. Beide Gigantenarten können bis zu 350 kg schwer und bis zu 200 Jahre alt werden. Sie streifen langsamen Schrittes durch’s Gehege und wir können all ihre Bewegungen hautnah bewundern und fotografieren.

Und damit der Regie Genüge getan wird, nähert sich so ein Koloss einem anderen, besteigt es etwas schwerfällig und fängt mit leichtem Stöhnen eine Kopulation zum Einleiten an. Dabei schmiegt er sich fest an den Rücken seines Partners, der sich seinem Gewicht entgegen­stemmt. So eine kopulierende Tätigkeit kann bis zu fünf Stunden dauern. Auch wir können lange zuschauen und unsere Fotografen und Filmer kamen voll auf ihre Rechnung. Ihr Nah­rungsspektrum umfasst Früchte, Gräser, Blüten und verschiedene Blätter. Favorisiert ist das Elephantenohr, das zwar giftig ist, aber viel Proteine enthält. Ungern folgen wir Martin, der zum Weitergehen drängt. Aber auch der berühmte Lonesome Georgeist ein Highlight für sich. Er wurde von der Pinta-Insel hierher gebracht, da er der einzige Überlebende der Pinta-Unter­art ist. Alle Versuche Nachkommen zu zeugen schlugen bislang fehl. In weiteren Gehe­gen sind Schildkröten unterschiedlicher Altersgruppen untergebracht, die hier im Rahmen des Nachzuchtprogrammes aufwachsen und so lange bleiben, bis sie groß genug sind um wieder in Freiheit leben zu können. 
Der Besuch des Zuchtpavillons überzeugt uns von der Wichtigkeit der Auf- und Nachzucht von inselspezifischen Schildkröten und Landleguanen. Bisher konnten schon zwei Galapagos-Reptilien-Arten vor dem Aussterben gerettet werden
Um 18.30 Uhr bringt uns der Bus zur Bootanlegestelle. Wir müssen Schwimmwesten anlegen und mit dem Schlauchboot geht es zum Schiff. Auf diesem werden wir unsere nächsten Nächte verbringen und während wir schlafen wird es uns zur nächsten Insel fahren.
Die Coral II ist ein 40 m langes und 8.50 m breites, schönes Passagierschiff mit vier Decks.
Nach der Kabinenzuweisung müssen wir sofort wieder an Deck, denn das Anlegen der Schwimmwesten muss geübt werden.
Um 20.30 Uhr treffen wir uns im Restaurant, wo der Kapitän uns begrüßt und uns sein Perso­nal vorstellt. Heinz hält eine kleine Rede und dann wird mit Sekt-Orange auf einen schönen Aufenthalt und auf den Geburtstag von Waltraude angestoßen.
Das gute Abendessen an Bord beschließt diesen sehr schönen Tag voller neuer Eindrücke.

16. Juli 2012   Floreana (Santa Maria; engl. Charles)

Rudolfine Wolfbauer

Die Coral II hat eine für uns wackelige Nachtschicht eingelegt. Einige von uns bemerken dies vor allem in der Magengegend. Ingwerkapseln helfen die körperliche Harmonie wieder herzu­stellen. 
Wir ankern nun schon seit einigen Stunden vor der Galapagos-Insel Floreana. Auf Floreana lebten die ersten Siedler. Diese Insel bietet nämlich zwei Süßwasserquellen. Heute wohnen hier ungefähr 100 Personen.
Nach einem schmackhaften Frühstück werden Neoprenanzüge, Flossen, Schnorcheln und Schwimmwesten ausgeteilt. Per Beiboot geht es an den nahe gelegenen malerischen Strand von Punta Cormorant im Norden der Insel. Nasse Landung. 
Die schwarze Mangrove bildet hier den Schwerpunkt der Pflanzenwelt. Aus dem weißen, weichen Sand ragt hier und da auch der Untergrund, das schwarze Lavagestein, heraus. 
Wie werden hier von einem gelben zierlichen Vogel, den Goldwaldsänger, begrüßt. Seelö­wengruppe – lauter Weibchen mit Jungtieren – belagern den Strand. Die meisten Weibchen sind bereits wieder trächtig. Lustige, verspielte Gesellen.
Erst wird uns ein kleiner Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt gegeben. Wir lassen unsere Schnorchelausrüstung am Strand zurück und begeben uns im Gänsemarsch hinter unserem „Feldwebel“ Martin (äußerst eloquenter, mit fundiertem Wissen ausgestatteter, aber auch ge­strenger Galapagos-Führer) auf Entdeckungsmarsch. Es wird mit Nachdruck verlangt, nur auf den vorgegebenen Wegen zu bleiben. 
Wir stapfen über einen Hügel zu einem Lagunen-Aussichtspunkt. 
Leider bietet sich uns hier kein Flamingo-Paradies. Immerhin können wir, nur eine Fernglas­weite entfernt, drei prächtige pinkfarbene Exemplare entdecken. Sie stehen auf nur einem Bein. Dies tun sie, wenn sie sich ausruhen. In dieser Position können sie nämlich ihren Körper leichter „tiefer stellen“. Ihre intensive Farbe bekommen sie von den Carotinoiden, das sind rote Farbstoffe, welche in ihrem Futter enthalten sind. Die Leber der Flamingos verwandelt diese Farbstoffe in winzige Teile und diese Teilchen wandern in ihre Federn. Die Lagune, welche wir betrachten, wird von einem lachsrosafarbenen Meeressaum umspült. Hier tum­meln sich dicht gedrängt Unmengen an Jungkrebsen zwischen Algen, von denen sich die Flamingos ernähren. Je mehr die Flamingos an Garnelen und Algen verdrücken, desto inten­siver wird ihre Farbe und desto gesünder wirken sie. Die Flamingos, welche hier vorkommen, stellen eine eigene Art dar. Sie verlassen das Galapagos-Archipel nie, sind aber auf jeder Insel zu Hause. 
Auf der Ost-Seite des Hügels entdecken wir viele Stachelrochen. Sie sind im ganz flachen Wasser, da sie hier ihre Nahrung finden – kleine Krustentiere. Man muss aufpassen, dass man nicht mit einem Rochen in Berührung kommt. 
Im Sand eingraviert zeigt sich uns die Rutschbahn einer grünen Meeresschildkröte (besser bekannt als Suppenschildkröte). Wir können auch einen Lavareiher, der uns als Nachtreiher verkauft wird, beobachten, der sich gerade eine rote Klippen-Krabbe fischt. 
Von hier aus sind zwei Inselchen zu sehen: Champion und Enderby.
Wir kehren um und verwandeln uns zu Schnorchlern. Haben eine dreiviertel Stunde hautna­hen Kontakt mit Riesenschildkröten und Seelöwen. Wir sind verzaubert. 
Mittagessen auf der Coral II. 
Am Nachmittag wird an einer anderen Stelle der Insel wiederum eine Nasslandung gemacht.
Dieses Mal ist es die Post Office Bay. Kurzer Fußweg zum Postfass. Walfänger, Piraten und andere Reisende richteten hier eine Poststelle ein, die noch heute von den Touristen zum pos­talischen Austausch benutzt wird. Man hinterlässt seine Karte und nimmt eine Karte mit, die an einen Empfänger in der Nähe des eigenen Wohnortes adressiert ist und sendet diesen Brief dem entsprechenden Empfänger zu. Finden leider keine nach Österreich adressierten Post­karten vor, nehmen trotzdem einige hinterlegten Karten mit. Einige von uns lassen ihre Post hier. 
Direkt am Postfass machen wir Bekanntschaft mit der Galapagos-Baumwolle (eine Hibiskus­pflanze). 
Ein Teil der Gruppe sucht wieder die Meereswelt auf, die anderen beobachten Klippenkrab­ben, kleine Grundfinken oder Seelöwen. 
Auf´s Schiff zurück gekehrt, gibt es einen „Sundowner“ (besonderer Drink mit leckeren Häppchen).
Abendessen: Scampi, Gemüse, Reis, Obsttorte, Cremen ... Schmatz!
Abend: Sehen uns den ersten Teil des traumhaften „Galapagosfilmes“ an. 
Die üblichen Verdächtigen bleiben noch etwas länger in der Schiffbar picken! 
Heinz Mitten drin – eh klar. 

Coral II- Lied (wurde später zum Yacuma-Lodge-Lied umgetextet)
Auf der Coral II nachts bis halb Eins,
ob du ein Schwipserl hast oder auch keins,
amüsierst du dich, ja ganz königlich,
auf der Coral II nachts bis halb Eins,
Wer noch niemals ne lauschige Nacht,
auf der Coral II zugebracht,
ist ein armer Wicht,
denn er kennt ihn nicht,
den Sternenhimmel von Galapagos, bei Nacht.

Heinz-Lied
Fremde Länder - sogt a
sind was Fein´s - sogt a,
wenn du reist - sogt a,
mit’n Heinz - sogt a.
Siagst vül Pflanz´n - sogt a
und Getier,
fließt vül Wein - sogt a
und auch Bier.

Kriagst Informationen - sogt a,
über jed´s Kaff - sogt a,
kriagst nur ans nit - sogt a,
nämlich Schlof - sogt a.
Drum sei g’scheit, sogt a
und reservier,
die nächste Heinz-Reise
gleich heit und hier!

Sonderbericht Galapagos/CORAL I

Dragan Vukelic

Als Monika und ich uns am 15.Juli, dem dritten Reisetag, in Puerto Ayora von unserer Reise­gruppe wie vorgesehen trennen müssen und zu unserem Schiff CORAL I befördert werden, stellt sich irgendwie für uns schon die Frage, was für eine Zeit wir vor uns haben werden und was uns dort erwarten wird – welche Crew, welche Passagiere, schließlich auch wie wir zwei in diesen Tagen ohne unsere Gruppe und ohne Heinz (!), auskommen werden? Wir werden freundlichst aufgenommen. 
Die beiden Schwesternschiffe M/Y CORAL I und CORAL II wurden in den Jahren 2005 und 2006 generalsaniert und umgestaltet. Beide attraktiven Motoryachten bieten den ziemlich gleichen Komfort und verfügen auch über eine identische Ausstattung. Die CORAL I hat für 36 Personen Platz, 18 Kabinen mit Bad und TV, doch um einiges größer als die CORAL II mit 20 Plätzen. Beide Schiffe verfügen über die drei Kabinenkategorien Junior, Moon und Standard, Junior-Suiten auf dem Ober- und Mitteldeck mit Fenstern – auch wir sind dort sehr gut untergebracht – sowie über Sonnendeck und einen gemütlichen Speisesaal wie auch eine Jacuzzi-Bar mit Salon. 
Unsere CORAL I hat eine Länge von 39,70 m und die Breite von 8,50 m und fährt mit einer Geschwindigkeit von 10 Knoten. Die sehr sympathische und jederzeit entgegenkommende, durchaus professionelle Crew besteht aus 10 Mitgliedern mit einem sehr guten Koch und zwei kompetenten Naturführern (Guides: Lolita und Georg). Alle drei Mahlzeiten – ausgezeichnete Küche – werden auf dem Schiff eingenommen, Transfers erfolgen mit Zodiacs (Schlauch­booten), die Schnorchelausrüstung ist auch sehr gut. Alles in allem verdienen beide Yachten entsprechend gute Zensuren und sind sicher empfehlenswert. 
Unsere Mitreisenden sind eine lockere, bunt gemischte internationale Truppe, bestehend aus US-Amerikanern, Canadiern, Neuseeländern, Deutschen, einer Belgierin, Ecuadorianern – mit uns insgesamt 18 Personen. Alles sehr nette, freundliche Menschen, wobei wir die meiste Zeit mit dem deutschen Ehepaar aus der schönen Stadt Dorsten verbringen. 
Über die Eindrücke auf den schönen und erlebnisreichen Galapagos-Inseln brauche ich nicht besonders zu berichten, weil die Routen der beiden Schiffe vollkommen identisch sind. Dabei ist es lustig und erfreulich, dass wir uns täglich immer wieder begegnen. 
Was mir so insbesondere in Erinnerung bleiben wird, sind neben der fantastischen Tier- und Vogelwelt, meine Erlebnisse beim Schnorcheln, wo ich mit einem jungen Seelöwen rd.10 Minuten geschwommen bin und gemeinsam Purzelbäume im Wasser geschlagen habe und dann plötzlich waren unter mir auch zwei Riffhaie, ca.1,5 m groß, die sich allerdings ruhig verhalten haben. Und auch, dass ich mich bei unseren Nachtfahrten in meinem Bett liegend immer wieder beim Bettrand anhalten musste, um nicht aus dem Bett hinaus zu fallen. Aber auch die sehr hohen Weinpreise (1/8 l, kein besonderer Wein, € 9.-/€ 10.-) sowie die doch ziemlich übertrieben hohen Trinkgelder (lt. Vorschlag) an die Mannschaft und Guides werden uns in einer weniger angenehmen Erinnerung bleiben.
Monika werden der weiße Strand der Gardner-Bucht auf der Insel Espanola mit hunderten von Seelöwen und die beinahe hautnahen Begegnungen mit den Meeresleguanen, Albatrossen und Blaufußtölpeln in besonderer Erinnerung bleiben. 
Zusammenfassend stelle ich fest, es war eine sehr schöne Zeit auf der CORAL I in der wun­derschönen Welt der Galapagos-Inseln, die uns wahrscheinlich für immer in Erinnerung blei­ben wird. Allerdings war es auch sehr erfreulich wieder in unsere liebe Gruppengemeinschaft zurück zu kommen!!!

17. Juli 2012   Galapagos (Española)

Waltraude Dimitriadis und Johanna Wolfbauer 

In der Nacht vom 16. auf den 17.07. dampft die Coral II Richtung Española. Die Ma­gerlschwachen unter uns können erst in den Morgenstunden wieder aufatmen. 
Tagwache: 7.00 Uhr. Nach einem ausgiebigen Frühstück zischen wir um 8.00 Uhr mit den Schlauchbooten bereits zum traumhaften Korallenstrand in der Gardner Bucht. Nasslandung.
Im weißen, feinkörnigen Sand faulenzen gesellige Seelöwenweibchen mit ihren Jungtieren. Spottdrosseln tummeln sich zwischen den Seelöwengruppen. Lavaechsen sonnen sich in der Übergangszone zwischen Sandstrand und Buschzone. Neben den Salzbüschen gibt es hier auch noch einige andere Halophyten (Pflanzen, welche an die salzige Umgebung gut ange­passt sind). Schwarze Kaktusfinken zeigen sich auch hier und da. Es riecht ganz leicht nach Urin. 
Der Sand wird von Korallenfischen produziert, indem sie den Korallenkalk, der in ihrem Fressen enthalten ist, wieder ausscheiden. Jeder Fisch steuert so 25 kg Sand pro Jahr bei.
Die Seelöwenkolonie hier besteht nur aus weiblichen Tieren mit ihrem Nachwuchs. Sie sind zu dieser Zeit bereits wieder trächtig. Die Weibchen werden mit fünf Jahren geschlechtsreif, ebenso die männlichen Tiere, die jedoch in diesem Alter noch nicht stark genug sind, um ei­nen Bullen zu besiegen. Die Seelöwen werden 20 bis 25 Jahre alt. Ein Junges kommt nach 9 Monaten Tragezeit auf die Welt und wird ein Jahr lang gesäugt, wobei dem Jungen vier Zit­zen zur Verfügung stehen.
Um 10 Uhr schlägt für viele von uns das Schnorchlerherz wieder höher. Wir fahren mit dem Schlauchboot nicht direkt zum Taucherfelsen, da hier gerade eine andere Tauchergruppe un­terwegs ist. Mehr als 20 Personen werden nicht auf das gleiche Gebiet losgelassen. Strah­len­der Sonnenschein und traumhafte Begegnungen mit Meeresbewohnern wie Stachelrochen, Adlerrochen, Weißspitzenriffhaie und Schulen von Galapagos-Doktorfischen (Prionurus laticlavius) oder Einzelvertreter des Lippfisches (Hogfish – hat eine sehr lange spießig wir­kende Schwanzflosse und einen wulstig abgesetzten Kopf). Die Dreiviertelstunde, welche uns zur Verfügung steht verfliegt wie im Nu. Danach können wir uns am Strand noch eine Stunde in der Sonne aalen oder den verschiedenen Tieren bei ihren Spielchen zusehen. 
Zu Mittag geht es zurück zum Mutterschiff. Dort erwarten uns schon ein Begrüßungstrunk und einige leckere Häppchen. Eine halbe Stunde später sitzen wir beim Mittagstisch. Unser Gaumen wird mittels Lasagne, Fisch, Ratatouille, Cafecreme und/oder Apfelkuchen ver­wöhnt. 
Die Vorspeise betitelt Heinz mit „Wochenschau“ (darin befindet sich alles, was wir bis jetzt angeboten bekamen). Heinz zu Fini: „Gibt es bei euch zu Hause auch eine Wochenschau?“
Finis Antwort: "“Ja, bei uns heißt es aber Tirolergröstl“.
Mittagsruhe bis 15 Uhr. 
Nun heißt es in gute Wanderschuhe schlüpfen, denn uns erwartet eine dreistündige Wande­rung über Lavagestein – das Vogelparadies schlechthin. Martin und Ernand sind unsere Vogelkundler und Guides.
Nascatölpel: früher Maskentölpel benannt. Es ist aber eine Unterart, die nur hier vorkommt. Daher neuer Name. Es ist der größte Tölpel hier auf Española. Er hat einen ganz weißen Kopf. 
Blaufuß- und Rotfußtölpel.
Gabelschwanzmöwe: hat einen schwarzen Kopf und rote Beine.
Tropikvogel: Hat die Größe einer Taube und einen gegabelten Schwanz. Er muss die ganze Zeit mit den Flügeln schlagen!
Pelikan: hat gelben Kopf.
Wellen-Albatross: Ist der größte Vogel des Galapagos-Archipels. Er hat den Namen von sei­nem Gefieder, welches vorne am Hals wie gewellt aussieht. Der Schnabel hat vorne zwei Rillen, über welche die stark salzhältige Flüssigkeit abrinnen kann. Sie können ihre Beute riechen. Der flugfähige Jungvogel (7 kg) hat um ein kg mehr Gewicht als sein Elterntier, da er für seinen ersten Flug viel Energie benötigt. Diese bekommt er über die vorverdaute Nahrung, welche sehr fettreich ist. Albatrosse brauchen eine ideale Landefläche („Landebahn“) – eine flache Stelle auf einer Meeresklippe. Von hier aus watscheln sie relativ unbeholfen zu einem Startplatz an der Klippe. 
Neben der vielfältigen Vogelwelt fallen die Meeresleguane und die wunderschön gezeichne­ten orangefarbenen Leichtsammelfußkrabben ins Auge.
Zu guter Letzt wird der Besucher noch mit dem Anblick eines meterhoch in die Höhe schie­ßenden Geysirs belohnt.
Am Abend gibt es wieder etwas Besonderes – ein Grillfest am Oberdeck. Von Fregattvögel beobachtet singen, die Männer uns Frauen einige Ständchen. Wir Frauen kontern mit: „Wir 
kommen alle, alle, alle in den Himmel ...“ 
Werden leider recht abrupt von unserer Feier weggerissen und aufgefordert in die Schiffsbar zu wechseln (hier werden wir mit allen möglichen Informationen überschwemmt). Schade, es fing gerade an, richtig lustig zu werden.

18. Juli 2012   San Cristobal (Chatham)

Waltraude Dimitriadis und Johanna Wolfbauer 

7.30 Uhr Tagwache. 8.00 Uhr Frühstück. Seelöwe an Board. Für Getränke wurde schon am Vorabend bezahlt. Trinkgeld werfen wir heute in eine dafür vorgesehene Box. Um 9.00 Uhr wird der Anker gelichtet und Kurs auf San Cristobal genommen. 
Wir besuchen zuerst ein Informationszentrum über Galapagos und dann liegt ein einstündiger Rundgang zu einer Aussichtswarte vor uns – viele Treppen auf und ab. Er führt uns auch zu einer Kanone, einer Darwin-Statue und an einen Strand. Der Bewuchs besteht hier hauptsäch­lich aus Galapagos-Baumwolle und Kandelaberkakteen (= Säulenkakteen) zwischen An­häufungen von schwarzen Lavagesteinsbrocken. Eindrucksvolle Landschaft. Fotografieren sitzende Fregattvögel. 
Kurze Busfahrt zum Hotel. Leider können wir die Zimmer nicht gleich beziehen (Zeitrech­nungsproblem – Uhren werden eine Stunde zurückgestellt). Wir verabschieden uns hier von Martin, unserem Haupt-Galapagos-Guide. 
Neuer Guide: Jaiyo. Mittagessen gibt es im Restaurant „La Playa“, das 10 Minuten vom Hotel entfernt im Ort Puerto Baquerizo Moreno auf der Insel San Cristobal liegt.
Beim Essen spricht Heinz die Alkoholverweigerer mit den Worten an: „Immer einschenken lassen, es gibt genügend Abnehmer“. Es schließt sich unserer Gruppe noch ein zweiter Guide an – Maria.
Fahren am Nachmittag ins Hochland von San Cristobal. Kurzer Stopp bei drei Windkraftwer­ken (sie verschwinden jedoch allmählich im aufkommenden Nebel). 40 % des lokalen Strom­verbrauchs werden von hier gespeist. Dann geht es weiter zu einer „Breeding Station“ (=Aufzucht von Riesenschildkröten).
Hier wird uns der Poison-Apple-Tree (= Giftapfelbaum) gezeigt, der für den Menschen hoch­giftig ist. Der milchige Saft verursacht auch Verbrennungen auf der Haut. Dieser Baum steht jedoch in Symbiose mit den hier lebenden Riesenschildkröten. Schildkröten fressen die Pflanze und deren Früchte. Der von der Riesenschildkröte ausgeschiedene Samen gedeiht besser und wird auch von ihr verbreitet. 
Auf den Bäumen sehen wir wuscheligen Bewuchs – Spanish Moos. Die Skalesienpflanze (Busch) gibt es nur auf Galapagos. Sie gehört in die gleiche Gruppe wie die Sonnenblumen.
Die Schildkröteneier werden in eine Erdgrube gelegt. Über die Eier wird ein gepresstes Gemisch aus Pup (Schildkrötenexkremente),Urin und Erde verteilt. Aus den tiefer liegenden Eiern werden männliche Schildkröten (kältere Umgebung) und aus den höher liegenden Eiern werden weibliche Tiere (wärmere Umgebung).
Rückfahrt zum Hotel Miconia. Abendessen.

19. Juli 2012   Galapagos – Guayaquil 

Sabine Lerchbaumer 

Letzter Morgen auf Galapagos/San Cristobal – Frühstück gibt es um 7.30 Uhr. Abfahrt um 8.40 Uhr bei leicht bewölktem Himmel. 
Wir fahren zum Markt durch schmale Straßen und erreichen schon bald unser Ziel. Heinz gibt uns zehn Minuten für die Besichtigung und Fotos, wer will. In der Markthalle sehen wir Obst- und Gemüsestände. Zu sehen gibt es Baumtomaten, Passionsfrüchte, Papayas, Bananen, Gra­pefruits, Limetten, Kiwis, Avocados, Melonen, Kartoffeln, Karotten und vieles mehr. Einen Stand, bei dem verschiedene Fleischsorten angeboten werden, gibt es auch zu sehen. Vor der Markthalle ist ein Stand aufgebaut, bei dem man vieles für seine Gesundheit bekommt. 
Weiterfahrt – ein letztes Mal geht es an den Strand. Wir gehen ca. zehn Minuten zum Strand La Loberia. Wir sehen Seelöwen, Vögel, Einsiedlerkrebse und auch einige Knochenreste. Große Wellen, ideal zum Wellenreiten! Schwimmen ist in der Bucht auch erlaubt. Erich geht als Einziger schwimmen. Wir sind bis 10.00 Uhr am Strand. 
Anschließend fahren wir zum Hotel Miconia. Heinz sammelt die Koffer und die Reisepässe ein und fährt mit unseren Guides zum Flughafen. Danke, Heinz!! Wir haben bis 11.30 Uhr Zeit zur freien Verfügung. Heinz holt uns um 11.40 Uhr ab und wir fahren zum nahe gelege­nen Flughafen. Abflug um 13.15 Uhr. Während des Fluges gibt es ein Mittagessen. Ankunft um 15.45 Uhr (wieder Uhr stellen) in Guayaquil. Am Flughafen erwartet uns der Reiseleiter Washington. Auf dem Programm steht eine Stadtrundfahrt. Während der Fahrt erzählt Wa­shington über Guayaquil. Sie ist mit drei Millionen Einwohnern die größte Stadt Ecuadors. Guayaquil ist eine moderne Stadt und die Wirtschaftsmetropole (Quito ist politische Metro­pole). Der größte Hafen des Landes befindet sich in dieser Stadt. Bananen, Kaffee und Kakao sind die wichtigsten Exportgüter. Der acht Jahre alte Flughafen ist der beste von Ecuador, erzählt uns Washington weiter. Um den Flugplatz sind viele Einkaufscenter und nur wenige Wohnungen. 
Jetzt etwas Geschichte zu Guayaquil. Um den Namen der Stadt weben sich zahlreiche Legen­den. Eine besagt, dass ein Indianer namens Guayas und seine Frau Quil beim Eintreffen der Spanier den Freitod wählten. Die Stadt wurde im Jahr 1537 gegründet. Die Häuser wurden aus Holz gebaut. Es hat einige Brände gegeben. Die Piraten haben viel gestohlen und an­schließend Feuer gelegt. 1896 war der letzte große Brand, bei dem viele Holzhäuser zerstört worden waren, nur wenige blieben übrig. Die neuen Häuser wurden aus Beton gebaut. Gua­yaquil wurde erst im 19. Jahrhundert unabhängig.
Der Bus hält vor dem Parque Seminario oder Parque de las Iguanas genannt. Hier beginnt unsere Besichtigung. Es leben viele Landleguane im Park, die auch gefüttert werden. Im Park befindet sich die Reiterstatue von Simón Bolívar. Anschließend gehen wir zur Kathedrale, die im neugotischen Stil erbaut wurde. Mit etwas Glück können wir die Kathedrale von Innen sehen. Die Marmorplatten für den Hauptaltar stammen aus dem südlichen Hochland. 80% der Bevölkerung sind katholisch, der Rest ist protestantisch und es gibt auch noch Naturreli­gionen. 
Vorbei an Museen und Verwaltungspalästen gehen wir Richtung Malecón. Wir erreichen Malecón. Die Uferpromenade ist 2,5 km lang und befindet sich am Rio Guayas. Sie ist die Flaniermeile der Einheimischen. Zu sehen gibt es Denkmäler, Aussichtstürmchen, Kioske, Kunstausstellungen. Das Monument La Rotonda (1930 errichtet) erinnert an ein historisches Gipfeltreffen in Guayaquil. Das bedeutende Treffen von Simón Bolívar und José de San Mar­tin. Sie besiegelten 1822 die Aufteilung des westlichen Südamerikas. Das im Halbkreis auf­gebaute Säulenmonument trägt die Flaggen der südamerikanischen Staaten. Wir gehen weiter und kommen zu einem transparenten Denkmal aus 32 Glaswänden, die den über 48.000 Spendern gewidmet ist. Die Stadt konnte die Finanzierung des Projektes Malecón nicht al­leine aufbringen und setzte den privaten und institutionellen Spendern ein Denkmal. Wir ver­lassen die Uferpromenade und gehen weiter. Wir kommen zu einem Hügel genannt Santa Ana, wo viele bunte bemalte Häuser stehen. Wir gehen die Treppen hoch. Entlang der Trep­pen gibt es viele Lokale, Geschäfte, Galerien. Dort befindet sich auch das Künstlerviertel Las Penás. Die Häuser sind aus Holz. Sie wurden nach dem letzten Großbrand beschädigt und restauriert. Bei manchen Häusern kann man an der Hausfassade ein Bild von dem Haus sehen, wie es vor der Renovierung ausgeschaut hatte. Nach 444 Treppen erreichen wir unser Ziel. Ein traumhafter Ausblick bei Nacht über Guayaquil und den Río Guayas!! Ein Leuchtturm und eine Kapelle sind auf dem Hügel auch noch zu sehen. 
Ankunft im Hotel um ca. 20.00 Uhr. Um 20.30 Uhr gibt es Abendessen. 
Ein schöner unvergesslicher Tag geht zu Ende!

20. Juli 2012   Guayaquil – Cuenca

Hans Jörg und Elfriede Krammer

Heute geht es von Guayaquil über die Westkordillere (Cordillera Occidental) ins Hochland (Sierra) nach Cuenca.
Morgentemperatur ca. 20°C – für die Einheimischen „kalt“ – für uns angenehm, vielleicht etwas feucht, bewölkt.
Unser erstes Ziel ist jedoch der „Parque Histórico“ in Guayaquil. Das 20 Hektar große Schutzgebiet weist eine unvergleichliche Fauna und Flora mit Mangroven-, Regen- und Tro­ckenwald auf. 
Der Park wurde rund um die dort ursprünglich wachsenden roten Mangroven gestaltet. Diese werden bis zu 60 m hoch und fungierten als natürlicher Hochwasserschutz. Die Vielfalt an tropischen Bäumen bewachsen mit blühenden Bromelien und anderen agavenähnlichen Schmarotzern aber auch riesige Heliconiablüten ziehen unsere FotografInnen magisch an. 
Unser Guide Fabrizio erklärt uns nicht nur die Flora sondern auch die Fauna dieses Parks überaus kompetent und mit großer Begeisterung. Wir sehen Rehe, Faultiere, Nagetiere (Gua­tusas – das Fleisch wird in Ecuador sehr geschätzt), Schnappschildkröten, den Waldfuchs (Perro del Monte), das Weißhalswildschwein (Saino de Collar) und einen mächtigen Adler (Àguila Harpia) mit einer Spannweite von 2 Metern und einer Höhe von rd. einem Meter. 
Auf dem Weg durch das weitläufige Gelände treffen wir immer wieder auf eine Kindergar­tengruppe, die ein besonders anziehendes Fotomotiv darstellt. 
Besonders faszinierend sind für Groß und Klein die Papageien, wie der Grünflügelara oder Dunkelroter Ara (Papagayo Rojo Verde – Ara chloroptra), der Gelbbrustara (Papagayo Azul Amarillo – Ara ararauna) oder der große Soldatenara (Papagayo de Guayaquil - Ara ambiguus guayaquilensis).
Weiter geht’s mit Fabrizio zum südamerikanischer Tapir (er kann bis zu 230 cm lang und 250 kg schwer werden), den Brillenalligatoren, die bis zu 230 cm lang werden können (spectateld caiman), zum amerikanisches Krokodil (Cocodrillo de la costa), das im Salz- und Brackwas­ser lebt und bis 3 m lang werden kann, zu den Waschbären (Mapache – crap eating raccoon) und den Kapuzineraffen. Auffallend schön ist die Gestaltung der Gehege, vor allem die Be­hausungen der Tiere, die ausgehöhlten Baumstämmen ähneln. 
Die nächsten Abschnitte im historischem Park zeigen rekonstruierte Gebäude aus den Jahren 1860 bis 1900, wie die Casa Julià Coronel, Cafè 1900, die Banco Territorial und die Casa Verde sowie eine Pferdeeisenbahn (Carros Urbanos), das Leben als Bauer (El Campesino) und eine Hazienda mit Bewohnern in historischer Kleidung. „… und noch ein Foto in der Sonne, Senorita?“
Um 11.15 Uhr brechen wir nach Cuenca auf. Plastik links und rechts von der Straße und der Geruch von verbranntem Müll liegt in der Luft. Am Straßenrand wird das verkauft, was hier produziert wird, eine Bananenstaude für 2 $, Orangen (25 Stk. für 1 $), Melonen, Ananas und Krebse aus den Flüssen. Die Hütten stehen auf Pfählen, da das Wasser aus dem Hochland wegen mangelhafter Pflege der Kanäle – sie verkrauten – nicht störungsfrei abgeleitet werden kann. 
Im Flachland zwischen Küste und dem Hochland werden überwiegend Reis, Mais, Zucker­rohr, Bananen und Kakao angebaut und Garnelen gezüchtet.
Die Bananenstauden tragen nach einem Jahr und können dann zweimal pro Jahr geerntet wer­den. Es sind sehr empfindliche Pflanzen, die eine aufwändige Pflege erfordern. Die Arbeiter in den Plantagen sind gegen die dort eingesetzten Pestizide schlecht bis gar nicht geschützt und sie sind schlecht bezahlt. Ihr Gehalt beträgt 290 $/Monat, was dem durchschnittlichem Mindestgehalt in Ecuador entspricht.
Nach rd. einer Stunde Busfahrt verlassen wir die fruchtbare Ebene, die Straße steigt nun stetig an und wir erreichen den Nebelwald, wo sich warme Luft vom Meer mit der kalten aus dem Hochland mischt. Farnbäume flankieren die Straße. Nach Eckis Höhenmesser erreichen wir die Nebelobergrenze bei rd. 1400 m. Einen Fotostopp gibt es nach der Grenze zum National­park „ El Cajas“ auf einer Höhe von 3400m. Die Baumgrenze liegt bei 3600 m und bis auf diese Höhe wird die Schlangenkiefer als Nutzholz angebaut. Es wird Grünlandwirtschaft be­trieben und von hier wird auch Cuenca mit Trinkwasser versorgt. Um 14.30 Uhr erreichen wir den „Passo Tres Cruces“ auf 4166 m Seehöhe. Danach geht es nur mehr abwärts und eine halbe Stunde später tauchen die ersten Häuser von Cuenca auf.

Cuenca:
Cuenca ist die drittgrößte Stadt Ecuadors mit ca. 350.000 Einwohnern. Man sagt, sie sei die schönste Stadt Ecuadors. Die in einem 2500 m hohen Talbecken gelegene Stadt wird von vier Flüssen durchflossen. Der Río Tomebamba trennt die Stadt in zwei Hälften: die nördliche Altstadt und das südliche moderne Cuenca. Die Altstadt mit ihren Häusern im Kolonialstil, den schmiedeeisernen Balkonen, den sauberen und sicheren Straßen gilt auch als kulturelle Hauptstadt Ecuadors. Viel dazu beigetragen haben die ecuadorianischen Gastarbeiter in den USA und Europa, die ihr dort verdientes Geld für eine spätere Rückkehr in Cuenca investiert haben. Die Lebenshaltungskosten sind allerdings auch höher als in Quito oder Guayaquil.
Zwischen 500 v. Chr. und 1500 n. Chr. war die Region um die Vier-Flüsse-Stadt von den Cañari-Indios besiedelt, danach wurde das Gebiet von den Inkas erobert. Die Inka-Herrschaft sollte jedoch nur 80 Jahre anhalten. Die frühere Inka-Stadt Tomebamba wurde 1533 von den Spaniern erobert und 1557 als Santa Ana de los Cuatro Ríos de Cuenca neu gegründet.
Auf dem Weg hierher wurde schon gescherzt, dass es heute „Ladi“ (Lunch & Dinner in einem) gäbe. Daraus wurde leider nichts. Also ging es nach einem zu späten und zu lange dauernden Mittagessen zuerst auf den zentralen Platz von Cuenca, dem Parque Abdón Calde­rón. Er ist dem gleichnamigen Kriegshelden gewidmet, der 1822 in der Schlacht vom Pichin­cha sein Leben für eine freie Republik opferte. Um das Monument herum stehen riesige Aka­zien (Araukarien) und Palmen. Die Altstadt rund um den Parque Calderón mit ihren schönen Kirchen, Klöstern und Kolonialbauten zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Die neue Kathedrale beim Park Calderón und kann bis zu 10.000 Personen aufnehmen. Sie ist eines der größten sakralen Bauwerke Lateinamerikas, welches 1985 von Papst Johannes Paul II besucht wurde. (Bau 1885 begonnen und wegen statischer Probleme nie fertig gestellt). Lei­der konnten wir das Innere nicht besichtigen. Die alte Kathedrale, die aus den spanischen Gründertagen der Stadt stammt, liegt gegenüber der neuen Kathedrale. Sie ist heute ein Mu­seum und war auch nicht zu besichtigen. In der Nähe befindet sich der Oberste Gerichtshof, in welchem vorher die Universität untergebracht war.
Wir spazieren zum Blumenmarkt auf dem kleinen Vorplatz vor der Carmen-Kirche und kommen schließlich zum Markt vor der San Francisco-Kirche. Einige nützen die Gelegenheit, um einen Panamahut zu kaufen, das Highlight dieses Marktbesuches ist jedoch die Demons­tration der nachgebauten alten Musikinstrumente durch den Instrumentenbauer persönlich.
Es ist schon Abend, als wir das Hotel Carvallo in der Altstadt beziehen. Ein altes Haus mit einem sehr schönen kolonialen Innenhof und Zimmern mit restauriertem französischen Wand- und Deckenschmuck. Mit den knarrenden Treppen und Galeriegängen kann man sich leicht in vergangene Zeiten hineinfühlen. 

21. Juli 2012   Cuenca – Ingapirca – Cuenca

Hans Jörg und Elfriede Krammer

Um 06.45 Uhr starten wir, wie immer pünktlich, nach Ingapirca. Wir fahren durch ein von Grünlandwirtschaft (Milchwirtschaft) geprägtes Hochland wo auffällig viele neue Häuser leer stehen. Es sind die schon erwähnten Investitionen von Gastarbeitern, die von Heimweh geplagt sind.

Ingapirca:
Die Ruinen von Ingapirca sind das bedeutendste Monument präkolumbianischer Kulturen in Ecuador. Sie befinden sich 80 km nördlich von Cuenca auf einer Höhe von 3100 m. 
Die Inkas bauten den Sonnentempel zwischen 1450 und 1480. Davor war der Hügel für die Cañari von großer Bedeutung. Im Gegensatz zum Inka-Tempel sind von der Cañari-Kultstätte ein paar flache unbehauene Flusssteinreihen übriggeblieben. Den Cañari diente der Ort zur Anbetung der untergehenden Sonne und des aufgehenden Mondes. 
Während sich die erdverbundenen Cañari-Bauern in allen Lebensfragen nach dem jeweiligen Mondstand richteten, sahen sich die Inkas hingegen als Nachkommen des Sonnengottes. Die­sem zu Ehren errichteten sie eine neue Weihestätte, die von einem elliptisch geformten Stein­gebäude überragt wird. Typisch für die Inka-Bauweise sind nicht nur die nahezu fugenlosen Mauern, sondern auch die trapezförmigen erdbebensicheren Eingänge.
Bis zur Wiederentdeckung der kulturhistorischen Bedeutung von Ingapirca wurden Steine von den Ruinen für den Bau von Häusern verwendet und Teile der Anlage als Stall zweckent­fremdet.
Am Weg zurück nach Cuenca geht es vorbei an der Wallfahrtskirche in Biblian, dem „Santua­rio de la Virgen del Rocio“ (Fotostopp), der Franziskanerkirche und dem Kloster in Azogues „Iglesia San Francisco Azogues“. Wir besuchen die Gold- und Silberstadt Chorledeg. 
Mittagessen gibt es in der „Hazienda Hosteria Uzhupud“ – wie meist eine never ending story. Und danach wird uns in Gualaceo gezeigt wie handgewebte Ponchos und Schals entstehen.
Wie befürchtet sind wir zu spät für den Besuch der berühmten Panamahutmanufaktur in Cuenca. Der Besuch bleibt uns verwehrt – schade, wir hätten sicher viel Spaß beim Probieren gehabt. Dafür sind wir früher im Hotel und können noch bei Tageslicht bei einem kurzen Rundgang die Altstadt von Cuenca genießen. 

22. Juli 2012   Cuenca – Ingapirca – Alausí – Riobamba – Baños

Heidi Hüpf

Bereits früh um 4.30 Uhr heißt es Wecken, Frühstück ab 5.15 Uhr am Buffet, denn um 6.00 Uhr fahren wir bereits mit unserem Bus ab. Wir holen noch Lunchpakete in dem Lokal, in dem wir gestern abends essen waren, und fahren wieder auf die Panamericana, wie auch schon gestern. Es ist noch kühl und wir kommen an Bauern vorbei, die ihre Kühe dort mel­ken, wo diese gerade weiden. Es ist noch alles sehr ruhig.
Um 7.25 Uhr gibt es in El Tambo, ganz in der Nähe von Cañar und den Ruinen von Ingapirca, auf 2900m Höhe die erste Pause bei einer Tankstelle (=Anstellen vor WC).
Um 7.45 Uhr in Zhud und um 8.10 Uhr gibt es je einen 2-minütigen Fotostopp, denn die Sonne ist schon da, es geht aber ein stürmischer Wind. Wir befinden uns über einem riesigen Nebelmeer, das die Täler unter uns ausfüllt. Im Sonnenlicht erscheint das Grün, durch das sich die Straße in Serpentinen nach oben schraubt, richtig saftig. Links liegt die Ortschaft Sigsi. 
Um 8.40 Uhr erreichen wir Chunchi, eine Stadt, die sich hübsch an einen Berg schmiegt. Alausí ist nur noch 34 km entfernt. Auf den Steilhängen links und rechts sind winzige Felder angelegt, die unter schwierigen Bedingungen von Hand bearbeitet werden müssen. 
Um 9.13 Uhr in Guasuntos lesen wir, dass nur noch 11 km bis Alausí zurückzulegen sind. In den Orten sind künstlich angelegte Bodenwellen, die das Fahrtempo verringern sollen, was die rückwärts im Bus Sitzenden manchmal mit Übermaß zu spüren bekommen. Unsere Route führt uns noch weiter bergauf. 
Um 9.30 Uhr erreichen wir den höchsten Punkt unserer heutigen Anreise und einige von uns steigen einen Berg bis zu einem Handymast hinauf. Wir bemerken, dass wir bei schnellerem Gehen ganz schön „schnaufen“ müssen. Entschädigt für den Aufstieg werden wir von dem wunderbaren Rundumblick, der sich uns oben eröffnet. Die Getreidefelder, die mit Ochsen und Handarbeit in diesen Höhen ringsum angelegt werden, wirken bunt durch die verschiede­nen Reifestufen von Gerste und Quínoa, und die kleinen Abteilungen der Felder bewirken netzartige Verbindungen. 
Auf 2360 m Höhe liegt unser Ziel: Alausí. Jeder kann durch die Stadt bummeln bis um 10.40 Uhr, denn um 10.55 Uhr besteigen wir nach zwei Kontrollen mit Vorlage des Reisepasses einen modernen Zug (den alten sehen wir noch auf einem Nebengleis und auch einen Schie­nenbus, der zwischendurch die Strecke befährt). Der Zug fährt in eine Schlucht hinunter zu einem 800 m tiefer liegenden Flussbett. Im „Zick-Zack“-System, das auf einer Entfernung von 10 km mit normalen Steigungen und jeweiligen Weichenstellungen durch Angestellte eine große Höhendifferenz überwinden kann, bringt uns zur „Teufelsnase“, einem 100 m ho­hen, markanten Felsenvorsprung über dem Rio Chanchán. Eine sehr nette, hübsche Zug­begleiterin informiert uns während der Fahrt auf Spanisch und Englisch über die Bauge­schichte der Bahn. Emil interessiert sich besonders für alle Details. Früher konnte man auf dem Dach des Zuges fahren aber seit es wegen einer herunterhängenden Telefonleitung zwei Todesfälle gab, geht Sicherheit vor Abenteuer. Die Strecke ist ein Meisterwerk der Ingeni­eurskunst und heute eine Touristenattraktion. Sie ist Teil einer über 100 Jahre alten Bahnstre­cke, bei deren Bau viele Menschen den Tod fanden (durch Schlangenbisse, Malaria, Erdrut­sche, Unterspülungen der Gleise, …). Am 25. Juni 1908 war die Trassenführung fertig gestellt worden. Später zerstörte der Sturm El Niño einige Teilstrecken. Diese sollen jetzt repariert werden, ebenso die Lokomotiven bzw. Zugmaschinen und ab 2013 könnte die Strecke wieder bis Quito befahren werden. 
Nach der letzten Kehre erreichen wir unser Ziel. Wir steigen alle aus und können den alten Bahnhof von Sibambe sehen. In einem Café gibt es nach einer Folkloreshow der Einheimi­schen am Eingang einen Imbiss und wer möchte, kann ein Museum über die Bahn besichtigen und sich genauer informieren. Erstaunlicherweise treffen wir auf diesem Bahnhof eine uns bekannte Österreicherin aus Haslach, die eine Ecuadorreise in umgekehrter Reihenfolge wie wir macht und nach der Fahrt zurück nach Alausí auf dem Weg nach Galapagos ist.
Zur von der Reisebegleiterin angegebenen Zeit steigen alle wieder in den Zug ein und wir fahren dieselbe Strecke den Berg herauf.
Es ist ca. 13.45 Uhr, als wir wieder in den Bus zurückkehren. Wir bekommen Lunchpakete in dekorativen Papiertaschen mit Wasserflasche, Saft, gefüllten Brötchen, Apfel, Nachspeise und Müsliriegel.
Während wir genüsslich essen, geht die Fahrt weiter nach Baños. Es geht bergauf und bergab, vorbei an Bauern bei der Arbeit, durch reife Felder mit Quínoa, das wir um 14.10 Uhr bei einem Fotostopp auf den Feldern sehen und fotografieren können.
Um 15.00 Uhr erreichen wir 19 km vor Riobamba den See „Laguna de Colta“ und die Stadt Cajabamba, die 1797 durch ein Erdbeben komplett zerstört und von den indigenen Leuten wieder aufgebaut wurde. Links sehen wir die Zementfabrik, in der die Bahnschwellen für den Zug, der parallel zur Straße gehen wird, hergestellt werden.
Um 15.45 Uhr kommen wir in Riobamba (2754 m), der Neugründung der Stadt Cajabamba nach dem Erdbeben, an. Das Leben sei hier ziemlich billig, es gibt Kakao, Kaffee, Kartoffeln, Gurken und Gemüse. Die Plantagenbesitzer hatten hier Häuser und hatten politischen Ein­fluss. Riobamba ist die Hauptstadt des Bezirkes Chimborazo. Von hier fuhr noch bis vor ein­einhalb Jahren der Zug bis Alausí, der momentan gesperrt ist, jedoch in ein paar Monaten wieder fertig sein soll. Riobamba ist Universitätsstadt, hat Ausbildungen für Polytechnik und viele Privatschulen. Die Franzosen waren auch hier und hinterließen ihre Spuren.
Wir parken am Hauptplatz. Die Hauptstraße heißt „Primera Constituyente“, weil hier die erste Verfassung entstand. Nach 30 Minuten, währenddessen jeder sich die Stadt anschauen konnte, setzen wir die Fahrt, meist bergab, nach Baños (auf ca. 1800 m Höhe) fort, wo wir in ungefähr einer Stunde ankommen werden. Auf dem Weg gibt es etwas ärmlichere Häuser, eine ganz andere Vegetation, ein Dorf Pelileo, in dem Jeans hergestellt werden, eine komplett andere Kultur (Wassermelonen, unzählige Gewächshäuser, Blumen …), und auch das Wetter ändert sich. Es regnet leicht und wird immer nebeliger. Wir kommen am aktivsten Vulkan Tungura­hua vorbei, bei dessen letztem Ausbruch 2003 Baños evakuiert wurden. Bei kleineren Aus­brüchen bleiben die Bewohner jedoch zu Hause. Die viele Asche macht Baños oft ganz weiß. Die Lage, fast im Dschungel, auf 1800m Höhe, meistens leichter Nieselregen, Wasserfälle und Thermalquellen (Baño de la Virgen) machen Baños zum Pilgerort und Touristenziel (auch Einheimischer), denn es gibt viele Angebote, wie Rafting, Reitmöglichkeiten, Kajak-Fahren, viele Lokale, und natürlich locken die Thermalquellen viele Heilungssuchende an, da Quito nur zweieinhalb Stunden entfernt ist.
Die Thermalquellen bieten Becken von sehr heiß (40°) bis kühler (20°) und eiskalt (Wasser­fälle direkt vom Berg) und das „Thermalbad der Jungfrau“ liegt unmittelbar vor unserem Ho­tel, das wir nach Ankunft kurz nach 18.30 Uhr beziehen dürfen. Wer will, kann am nächsten Morgen gleich hinübergehen und sich selbst vom Angebot überzeugen.
Abendessen gibt es um 19.30 Uhr.

23. Juli 2012   Baños – Yacuma Ecolodge

Ortner Doris

Übernachtung Baños de Agua Santa
liegt am Fuße des 5016 m hohen Vulkans Tungura­hua, 2003 zum letzten Mal ausgebrochen, ehemaliges Zuckerrohranbaugebiet und Wallfahrts­ziel. 
Carlos Freire, Historiker des Zuckerdorfs, sagt: „Banos ist einer der magischen Orte des ecuadorianischen Berglands, getauft aus nur allzu berechtigten Gründen als die Pforte zum goldenen Land und die Zufluchtstätte der Wasserfälle, wegen seiner Verführungskraft und seines unerschöpflichen Zaubers, seines wunderbaren Klimas, seiner thermalen Wasser, die aus den Tiefen des Vulkans Tungurahua quellen, jenem Schutzberg dieses Ortes der Bäder, Alfeniques, Orchideen und Vögel.“
Das Paradies der Bäder wurde jedoch oft von Ausbrüchen des Tungurahua, von Erdbeben und Überschwemmungen heimgesucht. Bereits im 16. Jh. nahm die Schutzherrin Nuestra Senora del Rosario de Agua Santa daher ihre Aufgaben wahr. Im Jahr 1773 rettete die heilige Jung­frau schließlich die Banenos vor einem der schwersten Vulkanausbrüche ihrer Geschichte. Der Wallfahrtsort Baños war somit geboren.
Baños heute: liegt am Rio Pastaza, ca. 20.000 EW, auf 1820 m Höhe, ist sehr touristisch, viele Leute von Quito kommen am Wochenende hierher zum Relaxen oder zum Sporteln,  zwei schwefelhaltige Thermalquellen, Kurgäste und Pilger sowie Erholungssuchende und Abenteuersportler (Rafting, Canyoning, Canyoping, Kajak, Kanu, Wandern, Radfahren, Klettern)
6.40 Uhr: Heidi und ich besuchen die Therme mit einem „kessen“ Bademantel und selbst zusammenbaubaren „Schlapfen“. Es gibt drei Becken sehr heiß, mittel und kalt. Heinz und Emil kommen nach und schließlich besuchen auch Willi, Fini und Hanni die Therme. Wir genießen das Kneipen. Viele Indigenas sind hier in der Therme.
Ich schwimme dann noch ca. 20 min im hoteleigenen Pool. Im Hotel gibt es auch Aromathe­rapie und Fangotherapie.
Dann ab in die Dusche und zum Frühstück.
9.00 Uhr Abfahrt von Baños nach Puyo: Im Supermarkt kaufen wir noch Wasser ein, denn heute geht es in den Dschungel zum Rio Napo.
Wir haben dann noch 45 min Zeit, um uns die Kirche von Banos anzuschauen, denn der Bus muss repariert werden.
Die Kirche ist aus vulkanischem Gestein gebaut, sehr schöner Altar, nicht kitschig.
Pastaza Fluss: 7% der Stromgewinnung kommen vom Rio Pastaza, meist Wasserkraft, Strom muss von Kolumbien importiert werden.
Wir bleiben beim doppelten Brautschleier-Wasserfall stehen und fahren mit der Seilbahn über den Canyon, sehr abenteuerlich und schön. Zuerst war es ein Brautschleier (Wasserfall) und dann nach einem Erdrutsch waren es zwei Wasserfälle.
Puyo: Mittagessen (Suppe mit Bananenknödel, Fleisch und Eis waren ausgezeichnet). Puyo ist eine lebendige Hauptstadt der großflächigen Regenwaldprovinz Pastaza, hat 25.000 EW, ist regionales Handelszentrum für landwirtschaftliche Güter und Gebrauchsgegenstände aller Art.
Wir haben dann eine Polizeikontrolle, damit man nichts aus dem Dschungel mitnimmt und auch nichts mit hinein nimmt (ARA, KOKAIN, DROGEN, Schlangenhaut, Gürteltierhaut).
URWALD: 250 000 km2, 40% sind Urwald = 100 000 km2, 8 Mio. km2 ist die Fläche des Amazonasgebietes, 4 Mio. km2 hat Brasilien, 1 Mio. km2 gehören zu Peru.
2000 bis 6000 Indigenas leben hier. Kichwas, Huaoranis, Shuaras leben sehr autark im Süd­osten der Provinz, sie haben wenig Kontakt mit anderen Gruppen.

RIO NAPO: ist der wichtigste Fluss des ecuadorianischen Regenwaldes, er ist der breiteste Fluss des Landes, ab der Regenwaldstadt COCA ist er sogar schiffbar bis nach Iquitos in Peru und damit über den Rio Amazonas bis nach Brasilien und in den Atlantik. Der Rio Napo ist ein flacher Strom, der mehrere Meter breit werden kann, dann aber von weiten Sandbänken durchzogen ist. Vor allem bei Niedrigwasser ist die Navigation daher schwierig, weil auch Baumstämme in den Fahrrinnen liegen.
Die Bewohner des Waldes: Der Fluss ist Lebensgrundlage der erst vor wenigen Jahren ge­gründeten Provinz ORELLANA mit der Hauptstadt COCA. 90.000 EW hat die Provinz, drei indigene Gruppen (Kichwas, Huaoranis, Shuar). 
107 Reptilienarten, 111 Arten von Amphibien, 2500 Baumarten.
Tourismus statt Erdöl: Fördergebiet der Erdölindustrie, führt zu Konflikten mit Ureinwohnern und Ökonomen. SHELL, eine amerikanische Erdölfirma, ist hier aktiv. 1960 hat man hier Erdöl entdeckt. 90% des Erdöls sind im Dschungel.
Früher besaß Ecuador nur 2 % des Erdöls, heute unter Präsident Rafael Coreas besitzt Ecuador 51% des Erdöls.
1830 war die Abspaltung von Großkolumbien und Gründung der Republik Ecuador.
1995 Krieg gegen Peru: 100.000 km2 Urwald gingen verloren.
TENA: ist die Hauptstadt der Provinz NAPO, einer 13 300 km2 großen Fläche von biologi­schem Weltrang, ist heute Zentrum der spektakulärsten Biosphärenreservate der UNESCO, das den Nationalpark SUMACO , den Nationalpark Llanganates, die Reserva Artisana und Teile der Reserva CAYAMBE – COCA umfasst, mit einer weltweit herausragenden Arten­vielfalt auf einer Höhe von 250 bis 5704 Meter, liegt am Rio Napo, Bananen, Maniok, Man­darinen und Ananas werden angebaut, hier ist die letzte Schule, dann gibt es kaum noch Schulen im Regenwald, die Kinder gehen zu Fuß oder eben nicht zur Schule. Von Tena aus sieht man den Vulkan Artisana und hat einen schönen Blick auf die Anden.
Wir fahren auf einer Schotterpiste nach San Pedro und sehen links und rechts von der Piste BAMBUS.
In San Pedro erwartet uns die Bootsbesatzung der YACUMA ECOLODGE mit ihren motori­sierten Kanus. Das Gepäck wird verladen, und es geht in die grüne Wildnis des Amazonas­tieflands von Ecuador. Nach gut 30 Minuten Flussfahrt erreichen wir einen kleinen Neben­fluss, an dem die ökologisch gebaute Yacuma Ecolodge liegt. Das Personal der Lodge empfängt uns und lädt uns auf einen Willkommenstrunk ein (TEE). Der Reiseleiter informiert uns, wie man sich auf der Lodge verhalten soll. Danach beziehen wir die Bungalows, die alle mit Bad, WC und Moskitonetz ausgestattet sind. Das Abendessen (von Pedro zubereitet, aus­gezeichnet) findet im Restaurant statt. Die Nasenbären, der Tucan, der Wollaffe und die Pa­pageien empfangen uns auf der Terrasse.
Wir schlafen ausgezeichnet, die Luftfeuchtigkeit ist hoch.

24. Juli 2012   Yacuma Ecolodge – Ausflug in den Dschungel

Edith und Erich Amerer

„Zurück zur Natur“, auf den Spuren von Rousseau…
Nach der Einstimmung auf den Galapagos hatten wir nun die Gelegenheit die Natur noch körpernaher zu erleben. Schon die Überfahrt mit motorisierten „Einbäumen“ in die unberührt wuchernde sehr natürliche Umgebung war einstimmendes Erlebnis für den Aufenthalt in der Yacuma Ecolodge. Da unser Berichtsteil den Dienstag und Mittwoch betrifft, war es klar, dass exakt um Mitternacht am Montag eine quasi Bestandsaufnahme vorzunehmen war.
Barfuss, wie die Natives, ging’s voll Spannung hinaus aus dem schützenden Mosquitonetz und geräuschlos, um die tief schlummernden Nachbarn nicht zu wecken, in die nächtliche Natur. Diese Stille, man hörte direkt die Pflanzen atmen, nur etwas unterbrochen von irgendwelchen Vögeln die im Traum „redeten“ und sonst nichts. Noch beeindruckender war jedoch der Ster­nenhimmel, glasklar und hautnah. Alles überstrahlend aber das Kreuz des Südens und der große Wagen. Beide gleichzeitig – einmalig.
Die Tagwache war dann um 6.48 Uhr mit den ersten menschlichen Lauten, auf Spanisch, es klang wie „Buenos dias“. Um 7.30 Uhr saß dann ein grüner Papagei mit verdrehten Augen auf der Achsel von Hanni und flirtete. Weitere Haustiere waren zwei putzige Nasenbären, wobei einer offensichtlich immer am Schwanz gezogen wurde, eine Tarantel und … 
Das Frühstück, eine Sensation wie im Haubenlokal: Kaffee, allerlei Obst, Toast, Butter, Spie­geleier, weiche Eier usw. Heinz darob gelobt erinnerte uns: „Sprachen musst halt können…!“ Weniger gut ging es Dragan. Ein sorgfältig präparierter Toast wurde vom vollbuschigen Na­senbär gekidnappt.
Aber nach der ausgiebigen Stärkung ging es richtig los. Um die Urwaldgeister gnädig zu stimmen, bekommt jeder noch ein rotes Totemzeichen wie z.B. „@“ ins Gesicht gemalt und – damit niemand glaubt ein Zurück im Sinne von Jean-Jaques ist ein Honiglecken – ein Paar echte kniehohe Gummistiefel verpasst. Wer outdoor trainiert war oder den Urwalddoktor ge­lesen hat, war besser dran. Der/die hatte auch ärmellanges Zeug an und ein Käppi. Häuptling
Barthomoläus voran und die Truppe rutschte, keuchte und kletterte über drei Stunden hinten nach – Schwierigkeitsgrad +4, ohne Seilsicherung. Aber lehrreich war es allemal, und wo erlebt man schon noch eine Landschaft mit einem Primärwaldanteil von rd. 90%! Keine Pflanzen und Bäume berühren, da giftig, dafür sind viele andere wichtige Heilpflanzen und für den Alltagsgebrauch der Eingeborenen sehr hilfreich, war die Botschaft. Bartholomäus wurde nicht müde, uns immer wieder neue Wunder zu zeigen: Die „walking“ Palme, der Dra­chenblutbaum (Pterocarpus), sein roter Saft auf die Haut gerieben ist blutstillend, der Ingwer­baum, der Balsabaum – ein Malvengewächs wird bis 50 m hoch – hat ein sehr leichtes Holz und wird deshalb vielfach verwendet, ebenso Palmen, die so hart wie Eisen, sind für den Hausbau, vom Palo Santo – ein Balsambaumgewächs – wurde das Harz z.B. für das Kon-Tiki Floß verwendet, und natürlich Orchideen wie Vanille oder Mariposa oder die lustige Lippen­blume. Aber der Häuptling war auch ein Schalk, als er für das Brechen eines Zweiges vier Bier setzte, es kein Mann schaffte und den Trick den Damen anvertraute, um die starken Männer zu „demütigen“. Dann gab´s noch Ameisen zu essen als Vitamin C Ersatz, Honig aus dem Bienenstock und auch seltene Exemplare der Fauna. Die Sensation war aber, als Dragan bei einem side-step ins Gedachs einen wirklichen Pfeilgiftfrosch „freilegte“. Die Liste des Erlebten ließe sich noch lange fortsetzen, aber eines noch als Abschluss unseres Abenteuers „Zurück zur Natur“: Auch für die Familienplanung gibt es ein „Kräuterl“, das entweder tem­porär wirkt oder auf ewig. Die Dosis und damit die Entscheidung, wie lange es wirkt, be­stimmt der Häuptling. Bartholomäus lächelte verschmitzt dabei …
Zur Belohnung des Konditionstests wurde noch das Observatorium erklommen mit einer tol­len Rundumsicht in die Gegend und die Lodge. Als Lunch gab es einen Würstelschmaus mit und ohne Bier.
Nach einer kurzen Siesta war Karawanenabmarsch, wieder gestiefelt, durch den Fluss zu einem Dorf der Quechua Indio Gemeinschaft. In einem Dorf leben etwa 8 Familien mit rund 45 Personen. Sie leben primär von der Landwirtschaft – Kaffee, Bananen, Kakao, Manjuk und div. Früchte – der Panamahutbaum wird genützt und auch der bis 70 m hohe Baumwollbaum mit seinen kegelförmigen Stacheln. Er liefert Kapok und Bauholz auch für die Lodge. Zusätz­lich wird die Nähe zu Touristenorten genützt und allerlei Kunsthandwerk erzeugt. Die Mama hat für uns als Demo eine Keramikschüssel gemacht und einiges auch verkauft. Die Häuser sind auf Stelzen wegen des Hochwassers gebaut mit Solarstrom versorgt, das Wasser nehmen sie aus dem Fluss, Handyempfang vorhanden. Alles ist sehr ordentlich und sauber, wie auch die Bewohner glücklich und gelassen wirken. Die Kinder sind besonders lustig und pretty. Der Besuch des Schamanen Mariano war interessant. Er ist 70 Jahre alt und Medizinmann, Pflanzenexperte, Dorfchef und betreut seine Kunden in offiziellen Ordinationszeiten. Das Wissen hat er von seinen Eltern. Auf Wunsch werden zwei Damen aus der Gruppe behandelt. Er singt und pfeift dabei, fächert Luft und versetzt sich in eine Art Trance. Dazu gibt es den Ajauasca Zaubertrank aus der Liane. Wir als Zuseher kriegen Manjuk Bier – Prost! Wir dür­fen dann auch sein Haus mit Küche besichtigen, selbstverständlich mit Strom aus der Solar­anlage. Besonders rührend war die Verabschiedung. Dann gab es den offiziellen Besuch der österreichischen Delegation in der Dorfschule. Lehrer war auf Urlaub aber der Bürgermeister war da und sprach, genauso wie unser Anführer Heinz, der auch eine Spende von 50 € über­reichte, bedankt von der Frau Bürgermeister. Die Kinder sangen die Hymne und einiges dazu. Wir revanchierten uns. Nach dem „Hoch auf dem gelben Wagen“ gab es die Zugabe „Und jetzt gang i zum Peterls Brünnele…“ mit dem Erfolg, dass alle Indios sofort mitsangen und klatschten.
Beim anschließenden Volleyballspiel war das Ergebnis nicht wichtig, Hauptsache wir waren dabei. Die Verletzte wurde gelabt.
Nach dem Abendessen gab es die Zimmerparty beim Lagerfeuer mit dem eingeschmuggelten Rotwein. Die Gesangsdarbietung von Rudolfine war einmalig und cool. (Texte im Anhang) Unser Guide Doni Washington beeindruckte mit einem Pfeifsolo.

25. Juli 2012   3. Tag im Dschungel-Camp

Edith und Erich Amerer

Nach dem frugalen Frühstück wieder Fahrt mit dem Kanu zu einem Wildtiere-
Reservat, etwa zwei Stunden auf dem Napo River. 
Wir befinden uns auf 140 m Seehöhe, das Wasser hat 24°, die Luft 25° und der Kanuspeed ist 2.3 m/s. Der Blick in die Gegend ist wieder sehr schön und die Bootsführer beweisen großes Geschick beim Suchen der Fahrrinne. In dem Tierreservat mit dem Namen amaZOOnico gab es viele Besucher, auch von anderen Lodges. Es handelt sich um eine Tierauffangstation. Diese kommen von Privatpersonen, Jägern oder Einheimischen. Wenn sie gepflegt und wie­der fit sind, werden sie ausgewildert. Die anderen verbleiben in der Station. Alles, was es in der Region an Tieren gibt, ist vertreten. Viele Vögel – wunderschöne Papageien – Schildkrö­ten, Kaimane, Tapire, Pekari Wildschweine – werden auch an Indios zum Essen verkauft – verschiedene Affen, ein Honigbär lebt am Baum und fängt mit der Zunge Bienen, Wiesel­katze und die Ozelots Pablo und Hopsi.
Über die Art der Tierhaltung in dem Reservat kann man natürlich diskutieren, andererseits hätten wir all die Tiere in freier Wildbahn während unseres Aufenthaltes nie gesehen.
Nach kurzer Bootsfahrt legten wir bei einem lauschigen Plätzchen an und verzehrten unseren mitgebrachten Lunch, um dann die nächste Sensation an- zusteuern: das Goldwaschen. Für 1 Gramm gibt es 30 $ . Wer Glück hat, schafft vielleicht 2 Gramm/Tag. Die waschenden Indios schienen eher glücklos zu sein. Es stand jedenfalls kein Rolls Royce am Strand. Die einzige „Goldader“ sind die Touristen. Nach dieser Erkenntnis ging es nochmals in die freie Natur auf die Vogelinsel Oatzine, was „stinkende Hühner“ bedeutet und sie sind sehr scheu, jedenfalls gegen uns.
Zurück auf der Lodge gab es für Geschickte noch den Blasrohrwettbewerb, die älteste Jagdart, die noch praktiziert wird. Die Rohrlänge ist etwa 2.60 m, die Treffweite 25 m. Auf Wild wer­den die Pfeile aus Palmenholz mit Curare an der Spitze präpariert und die Widerhaken mit Piranha Zähnen geschärft. Um den Blasdruck zu erhöhen wird noch etwas mit Wolle um­wickelt.
Die Erfolgsquote war bemerkenswert. Alle Frauen + Heinz (Sprachen musst …)
Der Abend klang wieder aus mit Gesang und Wehmut über den baldigen Abschied …!

 

Fini`s Spezialsongs

 

Prost, Prost, Prösterchen – Bier hat Kalorien 
                 _ „ _                – Schnaps ist Medizin 
                 _ „ _                – Wein hat Sonnenschein
                 _ „ _                – Hinein, Hinein, Hinein!

Won a Obersteirer

Won a Obersteirer amol jodl`n geht                       _:_
Jo donn geht er auf`d Höh,                                     _:_
Und donn siacht er on Schifohra            Und donn siacht er a Lawine *)
Und des stört ihn ojeh                                             _:_
Holadi, holaretiria, holaretiti „scht“                     _:_  „scht“,“ wurdldiwum“
_ „ _
                 _“_
Holaretiria ho.

*)
Und donn siacht er on Lawinenhund         ...      „wuf, wuf“
Und ….                 on Rettungswogn         …     „ tatü, tatü“
Und ….                         a Liebespaar         …     „ Bussi, Bussi“
Und ….                              on Pfarrer        …     „ du, du“

(schaut komplizierter aus)

26. Juli 2012   Dschungel – Quito 

Monika Zimmermann

Erstmals bei Reisen mit Heinztours habe ich derart viele freiwillige Meldungen zum Reiseta­gebuchschreiben beobachtet. Dieses soziale Verhalten meiner Mitreisenden hat mich tief be­eindruckt, sodass auch ich nur noch sehnsüchtig auf die heinzsche Zuteilung des Reisetages gewartet habe. Ich war vorbereitet, die Verantwortung für einen Tag zu übernehmen, es war ein Gebot der Gruppendynamik und nicht eine lästige Pflicht.
Für weitere Reisen muss ich festhalten, dass es sich diesmal um eine Einzelfallentscheidung unter speziellen Gegebenheiten gehandelt hat, die auf gesonderte persönliche Umstände der beteiligten Personen beruht, das soziale Umfeld ins Kalkül gezogen hat und nicht automatisch auf alle anderen gleichwertigen Fälle bezogen werden kann. Es liegt also keine präjudizie­rende Wirkung vor :-)
05.45 Uhr Frühstück in Yacuma Lodge
Eine idyllische Morgenstimmung erleichtert uns die zeitige Tagwache. Die Geräuschkulisse des Regenwaldes bereitet uns auf den Reisetag vor. Es ist warm, der Himmel wolkig gezeich­net und das Frühstück mit Eiern und Saft ein Trost.
06.30 Uhr Ausbooten
Alle Reisenden werden nach Möglichkeit in ein Frauenboot und ein Männerboot sortiert. Die Männer bekommen auch noch einmal die Gummistiefel und werden somit auf das Anschie­ben über die Sandbänke eingestimmt.
Trotz vieler motivierender Anfeuerungsrufe wagt sich Emil nicht ins Wasser und als Retter des Frauenbootes tritt Bartolomé auf.
Die Bootsfahrt erfolgt unter freudiger Stimmung, immer noch hüllt uns die Morgenstimmung ein. Leichter Nebel steigt auf.
Kurz vor Ankunft beim Bus geben uns die Flusswindungen des Rio Napo und die Wolken den Blick auf einen schneebedeckten Vulkankegel frei. Kinder und Frauen winken schon vom Ufer.
07.25 Uhr Abfahrt mit unserem Bus
Neben dem Bus haben zwei LKW zum Ankauf von Bananen und Maniok Station bezogen. Die Bauern der Umgebung bringen dort ihre überschüssige Ernte zum Verkauf. 
Wir verabschieden uns von Pablo und seiner Crew.
08.32 Uhr: Ein LKW mit Reifenpanne versperrt die Straße. Die Reparatur ist schon weit fort­geschritten und wir müssen nur kurz warten. 
09.30 Uhr Lesestunde
Als Ablenkung während der Fahrt und passend zur Umgebung, die wir gerade durchfahren, liest Monika den Prolog des Bestsellers von „Economic Hit Man“ von John Perkins, welches ein autobiographisches Werk eines Beraters ist, der im Dienste einiger amerikanischer Groß­konzerne stand und die politische und wirtschaftliche Führungselite von unterentwickelten Staaten wie Ecuador dazu brachte, beachtliche Entwicklungshilfekredite von amerikanischen Institutionen aufzunehmen. Somit waren diese Länder mit riesigen Schulden belastet, die sie nie zurückzuzahlen erhoffen konnten und dadurch bei vielen Gelegenheiten dem politischen Druck der USA ausgeliefert waren.
Mit den letzten gelesenen Worten erreichen wir Tena.
Um die Erfordernisse der Revision und der Versicherung zu erfüllen, erstatte ich bei der Fis­calia die Verlustanzeige für meinen Blackberry. Vielen Dank für die Geduld an dieser Stelle! Es gibt Papierkram zu erledigen wie bei uns, jedoch bin ich von der guten IT-Ausstattung beeindruckt und der Dialogsteuerung der Onlineformulare. 
10.05 Uhr: Weiterfahrt über die Kordillere, Ein paar Wolken verhindern nicht die gute Aus­sicht. Wir fahren ruhig rollend über eine neue Straße, die erst seit sechs Monaten fertig ist.
Besondere Aufmerksamkeit widmen wir den zahlreichen Bromelien in den Bäumen, weil wir in den steilen Berganstiegen wenig Landschaf zu sehen bekommen. Leider bleibt der Bus nicht stehen.
12.20 Uhr Mittagessen
In Baeza legen wir unsere Mittagspause in der Bar Gina ein. Wir essen sehr gute Lachsforelle, genießen exzellenten Ananassaft und runden das Mahl mit Schokobanane ab.
13.40 Uhr Weiterfahrt 
Die Straße führt uns nun über den westlichen Teil der Kordillere, Nach mehreren Anläufen erfüllt unser Chauffeur endlich unseren Wunsch und bleibt für einen Fotostopp stehen.
Außerdem bieten Wasserfälle ein nettes Motiv. 
Washington erzählt im Bus:

  • Ein Jahr muss jedes Kind verpflichtend in den Kindergarten, dann folgen 6 Jahre Grund­schule und nochmals 6 Jahre Gymnasium. Wer weiter lernen möchte, kann an die Universität gehen oder eine 3-jährige Ausbildung machen.
  • Jedes Auto muss einmal jährlich zur technischen Überprüfung, welche es nur in Cuenca oder in Quito gibt. Alte Autos werden eingezogen.
  • Jeder Arbeitnehmer hat 2 Wochen Urlaub im Jahr, ab dem 5. Arbeitsjahr beim gleichen Arbeitgeber kommt ein Tag mehr pro Jahr dazu. In Folge eines Firmenwechsels startet man wieder von vorne mit 14 Tagen.

14.40 Uhr Ankunft bei der Papallocta Therme 
Mit Körbchen für unsere Habseligkeiten bestückt, bereiten wir uns aufs Baden vor. Fröstelnd ziehen wir uns auf 3.300 m um und wärmen uns anschließend im Thermalwasser auf. Auf 3 Terrassen verteilt liegen unterschiedlich warme Becken. Bald sammeln wir uns im obersten und wärmsten Bassin und nehmen auch heldenhaft Wechselbäder im sehr erfrischenden Fluss daneben. Die Sonne scheint und die Luft erwärmt sich angenehm.
16.00 Uhr Abfahrt nach Quito
Wir sehen zwischen den Wolken den schneebedeckten Gipfel des Antisana mit seinen 5.700 m . Auch passieren wir den Trinkwasserspeichersee für Quito.
16.38 Uhr: Geschafft, den höchsten Punkt der Tagesetappe erreicht. 
Auf 4.000 m Höhe halten wir, um das Panorama zu fotografieren. Es herrschen Gräser vor und Steine. Hier schneit es 2-mal im Jahr.
Am Weg hinunter nach Quito zeigt sich uns auch der Cotopaxi, nach Diskussion mit Wa­shington und dem Chauffeur bleibt der Bus doch noch am Straßenrand stehen und wir können fotografieren
18.10 Uhr: Wir haben Quito erreicht und stauen uns im Abendverkehr.
18.30 Uhr: Mit der untergehenden Sonne erreichen wir unser gewohntes Hotel Quito. Im Re­staurant am Dach des Hotels werden wir mit einem guten Abendessen und einem 
Lichtermeer verwöhnt.

27. Juli 2012   Quito & Mitad Del Mundo

Emil Liebscher

Nach der gestrigen doch längeren Rückreise aus der Dschungelregion des Rio Napo über die Anden nach Quito war die für den heutigen Tag vorgesehene Besichtigung der Hauptstadt Ecuadors und der Äquatorlinie eine durchaus willkommene Abwechslung.
Am Morgen um 7.00 Uhr war der Himmel noch wolkenlos, bei der Abfahrt mit dem Bus von unserem Hotel „Quito“ (nach dem üblichen fulminanten Frühstück) um 8.30 Uhr war es dann doch wolkenmäßig durchwachsen.
Es ging zuerst entlang der Avenida 12 de Octubre, vorbei an den dort ansässigen großen Ho­tels, Bürohochhäusern, dem Parlament, Hochschulen, dem Parque Alameda mit dem Obser­vatorio Astronómico, Kliniken, der Zentralbank etc. bis in die Altstadt. Übrigens, das Ver­kehrsaufkommen in Quito ist gewaltig, also deutlich größer als in Rein bei Graz!
Quito wurde am 6. Dezember 1534 gegründet, und kurz danach errichteten die mächtigen spanischen Orden im Laufe der Zeit viele Kirchen und Klöster, wovon auf dem einen Quad­ratkilometer des Altstadtkerns noch heute 16 Kirchen erhalten sind. Quito liegt auf einer See­höhe von (sage und schreibe) 2850 m, liegt in einem Nord-Süd ausgerichteten Andental im Norden Ecuadors, misst etwa 40 km in der Länge und 4 bis 5 km in der Breite. Die Einwoh­nerzahl beläuft sich auf etwa 2,2 Mio und besteht zu großen Teilen aus Indios, es gibt aber auch jede Menge aus den Nachbarländern „Zuagraste“. Der Stadtteil La Mariscal stellt das touristische Zentrum dar. Sehr beeindruckend ist der Flughafen von Quito, er liegt so gut wie direkt in der Stadt. Er wurde 1960 erbaut, doch das rasante Wachstum der Stadt hat alle Pla­nungen nach wenigen Jahren bereits überholt. Ein neuer Airport deutlich außerhalb der Stadt ist zurzeit so gut wie fertig, allein die Zufahrtsmöglichkeiten fehlen noch (auch eine Art von Planung), aber man arbeitet daran. Wenn ich nicht irre, sollte der Flughafen noch heuer anfliegbar sein. Na, schau ma mal.
Die Altstadt Quitos wurde aufgrund ihrer jahrhundertealten Kultur und ihrer außergewöhnli­chen Kunstschätze bereits 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und war damit das erste Weltkulturerbe überhaupt.
Der erste Sightseeing-Stop war bei der Basilica del Voto Nacional. Mit dem Bau wurde etwa 1880 begonnen, allerdings ist noch immer nicht alles vollendet, so fehlen z.B. noch immer einige Heiligenfiguren und ähnliches. Der Bau ist von den Dimensionen her beachtlich, be­züglich Baustil handelt es sich vermutlich um eine Mischung. Beeindruckend sind die farben­prächtigen Fenster.
Die nächste Station war die sehr schöne Plaza de la Independencia (auch Plaza Grande ge­nannt), also der Hauptplatz. Zu diesem Zeitpunkt warteten bereits militärische Ehrenabord­nungen und jede Menge Polizei anlässlich des unmittelbar bevorstehenden Staatsbesuches einer peruanischen Delegation. Als es dann soweit war, wurden die Hymnen beider Länder von der Militärmusik abgespielt und danach etwas Fanfarenähnliches von zwei Trompetern wiedergegeben. Allerdings erwischten diese recht oft nicht den richtigen Ton, sie sollten wohl noch intensiver üben.
Rund um die Plaza Grande befinden sich der Präsidentenpalast, der Sitz des Erzbistums, das Rathaus und vor allem, sozusagen Wand an Wand, die im Barockstil erbaute Iglesia El Sangrario mit La Catedral, welche das Glaubenszentrum des Erzbistums Quito darstellt. Die allererste Kathedrale wurde bereits 1534 errichtet, als einfache Konstruktion aus Holz mit Strohdach. La Catedral, in der Vergangenheit mehrfach durch schwere Erdbeben zerstört, dient heute hauptsächlich als Museum, Messen werden nur gehalten wenn der Kardinal aus Guayaquil anreist. Hier befindet sich auch das Grab von Mariscal Antonio José de Sucre (der Nationalheld, hervorgegangen aus dem siegreichen Unabhängigkeitskrieg gegen die Spanier, Unabhängigkeitserklärung im Jahre 1830). Das Museum beinhaltet weiters die sogenannte Schatzkammer und die eher kleine Bibliothek (sie wurde des Öfteren durch Brände in Mitlei­denschaft gezogen).
Besonders prächtig, ja überwältigend, zeigt sich die Jesuitenkirche La Compania de Jesús. Sie wurde in der ersten Hälfte des 17. Jh. erbaut und ist an Prunk kaum zu überbieten. Riesige Mengen an Blattgold (angeblich 7 to) wurden für die Verzierung des geradezu blendenden Hauptaltars und anderer Ornamente verwendet! Dazwischen finden sich über 100 Gemälde und Skulpturen aus der Escuela Quitena. Schwere Erdbeben und Brände verursachten immer wieder große Schäden und so wurde dieses Juwel erst vor wenigen Jahren wieder eröffnet.
Die Tour ging weiter zur Plaza de San Francisco, wo sich auch die gewaltige Iglesia de San Francisco und der Franziskanerkonvent befinden. Letzterer wurde auf den Grundmauern ei­nes Inkapalastes erbaut. Unzählige Säulen im dorischen Stil stützen heute das älteste und größte religiöse Bauwerk Quitos, errichtet mit drei Kirchenschiffen, fertig gestellt um 1580.
Den Abschluss der Altstadt-Rundfahrt bildete die Fahrt auf den zentralen Stadthügel Pane­cillo. Dieser ist auf dem ehemaligen Sonnentempel der Inkas errichtet. Auf der Spitze befindet sich eine riesige, von den Spaniern errichtete Marienstatue, welche im Inneren bestiegen wer­den kann. Der Ausblick auf Quito bzw. die Altstadt ist hier ganz besonders attraktiv.
Es geht nun weiter zur letzten Station des heutigen Tages, vorbei am Hausberg Quitos, dem Pichincha mit dem Sucre-Denkmal, welches an den erfolgreichen Unabhängigkeitskampf Ecuadors gegen die Spanier erinnert. Diese letzte Station im Norden von Quito ist das Dorf San Antonio de Pichincha, genau genommen das dort liegende Touristendorf Mitad del Mundo. Es ist die „Mittellinie der Welt“, also der Äquator, sichtbar durch ein staatliches Äquatordenkmal. Dieses etwas klobige Ding steht, wie Fredi Siebitz richtig feststellte, aus Zufahrtsgründen und Bemessungsfehlern aber ca. 240 m südlich des Äquators. Die richtige Stelle konnte aber auch Fredi trotz technischer Hilfsmittel nicht eruieren, wir mussten das Denkmal so stehen lassen wie es ist. Anschließend wurde das im Äquatordenkmal unterge­brachte folkloristische Museum besichtigt. Die Äquatorlinie wurde 1736 von der französi­schen Geodätischen Mission unter Mitarbeit des ecuadorianischen Kartografen Pedro Vicente Maldonado ermittelt. Anmerkung am Rande: Das durchaus genießbare Mittagessen nahmen wir in Mitad del Mundo ein.
Die Rückreise nach Quito ging dann problemlos über die Bühne und wir verließen den Bus im Stadtteil La Mariscal, jeder konnte nach Lust und Laune einen Stadtbummel unternehmen mit der Auflage, rechtzeitig in unserem schönen „Hotel Quito“ zu sein, um das Abendessen nicht zu verpassen. Ich habe meinen halbstündigen Heimweg ins Hotel zu Fuß angetreten und war stolz, mich nicht verirrt zu haben.
Der Tag endete mit einem perfekten Abendessen in einem netten Restaurant in der Nähe un­seres Hotels.
A propos „Essen“: drei Durchgänge bei voller Menage täglich hätten mein Fassungsvermögen beinahe überfordert!! 

28. Juli 2012   Quito

Jeanette Fritz

Um 8.00 Uhr Abfahrt vom Hotel Quito.
Da Washington uns heute nicht mehr begleitet, haben wir zum ersten Mal auf dieser Reise eine junge Frau als Führerin, Araceli, genannt Celi. Heinz ist sofort begeistert, als sie uns ver­sichert, dass wir überall Fotostopps machen können. Celi ist in Deutschland gewesen und spricht hervorragend Deutsch.
Wir holen als erstes unsere Jausensackerl im Restaurant Anahi ab. Dort haben wir am ersten Abend unserer Reise gegessen.
Während der Fahrt zum Cotopaxi gibt Celi uns eine sehr gute Zusammenfassung über Ecua­dor. Es ist mit 256.000 km2 das zweitkleinste Land Südamerikas. Früher war Ecuador we­sentlich größer, aber es hat Gebiete an Brasilien und Peru abtreten müssen. 
Die wichtigsten Einnahmequellen sind:

  • Erdöl
  • Geld, das Emigranten aus Spanien heim schicken. Jetzt müssen aber viele nach Ecuador zurückkehren, da sie auf Grund der Wirtschaftskrise keine Arbeit mehr bekommen.
  • Blumen, vorwiegend Rosen, werden vor allem nach Russland (1,20 m lange Stiele und große Blüten), Nordamerika (60 cm lange Stiele und kleine Blüten) und Europa exportiert.
  • Garnelen, Bananen, Thunfisch.
  • Touristen kommen vor allem aus den USA, Europa, China und Japan. Es sind mehr Allein­reisende als Gruppen. Ein Localguide ist aber immer Pflicht. Als ein russischer Gast einmal Celi diesbezüglich Probleme machte, holte sie kurzerhand die Polizei.

Ecuador besteht aus vier Regionen: dem Regenwald, der Sierra mit den Vulkanen, der Küste und der Inselgruppe von Galápagos. Man teilt das Land auch in 24 Provinzen, die nach be­kannten Bergen, Flüssen oder Völkern benannt werden, wie z.B. die Provinz Pichincha, in der Quito liegt, oder Imbabura, Napo, Tungurahua, Chimborazo, Cañar usw.
Die Hauptstadt Quito ist 5 km breit und 48 km lang. Der nahegelegene Berg Ilaló (3700 m) war schon vor 10.000 Jahren besiedelt. Hier betrieb das Volk der Quitu einen wichtigen Han­delsplatz. Es wurden Produkte vom Regenwald und von der Küste ausgetauscht. Der Name Quito setzt sich aus Qui, die Mitte und Tu, die Erde zusammen.
Die Inkas bauten dann im 15. Jh. Tempel an derselben Stelle. In Quito waren sie aber nur 30 Jahre. 1534 sind die Spanier gekommen.
Quechua ist nach wie vor die Sprache der Indigenas. Der jetzige Präsident Rafael Correa hat ein neues Gesetz erlassen, das den Respekt vor den verschiedenen Sprachen zum Inhalt hat.
Menschen leben bis auf 4000 m hinauf. 3600 bis 3800 m ist die Anbaugrenze. Das Getreide des Hochlandes ist Quinoa, es wächst bis auf 4000 m hinauf. Bis 3600 m kann man verschie­dene Gemüsesorten und Kartoffeln anbauen, bis 2500 m Früchte, Zuckerrohr, Kaffee und Kakao und bis 1000 m Papaya, Mandarinen, Baumwolle und Reis. In Ecuador kann man dreimal im Jahr ernten.
Den Ecuadorianer geht es jetzt besser. Sie haben Haus und Auto, aber für Reisen reicht es noch nicht. Man macht nur Tagesausflüge. Sehr wichtig sind daher die Feste, vor allem für Frauen. Man hat festgestellt, dass jene Frauen, die ihre Wäsche im Fluss waschen, gesünder sind als jene, die eine Waschmaschine haben oder ihre Wäsche im Waschbecken waschen. Diese haben zu wenig Bewegung, aber vor allem fehlt ihnen der Tratsch mit den anderen Frauen.
Wir fahren auf einer schönen, breiten Straße durch Eukalyptusplantagen. Celi holt einen Zweig für uns und erklärt, dass junge Zweige breitere Blätter haben als ältere. Eukalyptus ist gut gegen Mücken und Husten. 1875/80 erfolgten die ersten Plantagen an den Stellen die zu feucht waren. Das Holz wird zur Herstellung von Möbel und Baugerüste verwendet.
Zwei Arten von Pinien sind auch zu sehen: Pinus rabiata (Nadeln stehen nach oben) und Pinus patula (Nadeln hängen nach unten). Es wurden eigentlich 89 Pinus-Arten eingeführt, davon waren aber nur diese zwei Arten erfolgreich.
Inzwischen sind wir am Eingang des Nationalparks Cotopaxi angekommen. Hier steigt noch eine Führerin, Pietat, ein. Einige Verkaufsbuden bieten Pullover, Schals usw. aus Alpaka­wolle an und so wird noch wild eingekauft. Der Nationalpark wurde 1975 eingerichtet. 40% der Besucher wollen bis zum Gipfel hinauf, davon schaffen es immerhin 70%. Cotopaxi ist mit 5897 m der höchste aktive Vulkan der Erde. Wegen seiner inneren Wärme gibt es jedes Jahr 10 Meter Gletscher weniger. Der Nationalpark ist 33.393 Hektar groß und hat Anteil an drei Provinzen: Cotopaxi, Süd-Pichincha und einem Teil von Napo. Wir treffen also sehr ver­schiedene Vegetationen an.
Die größten Eruptionen des Cotopaxi waren:

  • 1534 – mit der Ankunft der Spanier waren die Götter anscheinend nicht glücklich!
  • 1742 – seitdem werden die Eruptionen registriert.
  • 1872 – eine verheerende Katastrophe! Die 35 km entfernte Stadt Latacunga wurde bis auf die aus Stein erbaute Kirche komplett zerstört. Da Gott in der Kirche drinnen gewesen sein musste, baute man die Stadt rundherum wieder auf.
  • Der letzte Ausbruch fand 1942 statt.

Bevor wir mit dem Bus bis auf 4500 m hinauf fahren, machen wir eine Cocateepause. Dann führt der Weg durch eine typische Páramo-Landschaft: Die Vegetation besteht vorwiegend aus Pampagras, Diplostephium-Arten (Asteraceae) und einer hohen Bromelien-Art, Puya clava-herculis. Auf ewa 4000 m treffen wir auch die Nationalblume Ecuadors, Chuquirahua (Chuquiraga jussieui).
Auf 4250 m gibt es eine Lagebesprechung: Die Straße ist sehr glitschig, viele Autos stecken schon. Also wird beschlossen umzukehren, solange es noch möglich ist. Aus der Wanderung zur Hütte José Ribas (4800 m) wird daher nichts. Dafür machen wir einen sehr schönen Spa­ziergang um die Laguna Limpiopungo (3830 m). Unsere Führerinnen erklären uns sehr aus­führlich die vielen Pflanzen am Weg: Enzian-Arten, ein Strauch der nach Schokolade riecht, Baldrian, Thymian, Diplostephium-Arten, Werneri nubigena, Hypochaeris sessiflora, Castil­leja arvensis, Chuquiraga jussieui, Azorella (bildet ganz niedrige Polster), Halenia weddelli­ana, nur um einige zu nennen.
Man hat ständig den Blick auf den Cotopaxi und den Rumiñahui (4700 m), einem Vulkan mit mehreren Gipfeln, der das Wasser für die Laguna spendet.
Anschließend fahren wir nach Quito zurück und sind um 17.00 Uhr im Hotel. Wir haben zwei Stunden um uns zu restaurieren, denn um 19.00 Uhr heißt es „Zimmerparty“ auf Zimmer 206 (Heinz und Emil). Zum Abendessen fahren wir zu einem sehr schönen Restaurant, genannt „La Ronda“, wo eine Gruppe ausgezeichnete ecuadorianische Musik spielt.
Nach so einem schönen Tag gehen wir zufrieden schlafen.

29. und 30. Juli 2012:   Quito – Madrid – Wien 

Monika Vukelic

Wir verlassen um 9.10 Uhr unser sehr schönes Hotel in Quito. Die Gruppe ist überrascht, da heute ein anderer Chauffeur mit einem anderen Bus gekommen ist, um uns abzuholen. So können wir uns persönlich nicht mehr von unserem sehr umsichtigen Fahrer verabschieden, der uns durch ganz Ecuador chauffierte. 
Ursprünglich war für heute geplant, zuerst mit der Seilbahn Telefériqo zum Vulkan in rd. 4.100 m Höhe zu fahren, um den Blick über Quito und die zentralen Anden zu genießen. We­gen des nicht allzu schönen Wetters beschließen wir unseren Plan umzudrehen und zuerst das Nationalmuseum zu besichtigen. Beim Museum angekommen, müssen wir feststellen, dass dieses seine Pforten erst um 10.00 Uhr öffnet. Wir steigen wieder in den Bus und fahren zum Handwerksmarkt in die Juan-Leon-Mera-Straße, wo viele unserer Gruppe noch die letzten Mitbringsel erstehen. 
Knapp nach 10.00 Uhr sind wir wieder beim Museum. Das Nationalmuseum, eines der be­deutendsten Museen Ecuadors, beherbergt die größte archäologische Sammlung des Landes mit Exponaten von 15.000 v. Chr. Es besteht aus mehreren Abteilungen.
Saal zur Archäologie: 12.000 v. Chr. – 1534 n. Chr.
Erste dauerhafte Bewohner des heutigen Ecuador lebten vor ca. 14.000 Jahren. Ihr Ursprung ähnelt dem anderer amerikanischer Völker, die wahrscheinlich aus Asien stammten und wäh­rend noch weiter zurückliegender Epochen die Bering-Straße kreuzten. Von dort wanderten sie weiter in den Süden hinab. Von den urzeitlichen Jäger- und Sammlerkulturen bis zu den letzten Inka-Herrschern ist die Periode der anfänglichen ecuadorianischen Gruppen charakte­risiert durch Arbeiten materieller Kultur von großer ästhetischer Qualität, feiner Ausformung sowie erstaunlicher Kreativität und einer ausgebildeten Technik. 
Goldener Saal: 500 v. Chr. – 1530 n. Chr.
Dieser Saal verfügt über ein Beispiel des hervorragenden Vermächtnisses der prähispanischen Metallarbeiten. Masken, Anhänger, Kennzeichen der Macht und eine große Menge Schmuck machen es möglich, die Schönheit der Handarbeit, die verschiedenen verwendeten Techniken und die Wirkung des Metalls zu bewundern. 
Saal der kolonialen Kunst: 1534 n. Chr. – 1820
In Ecuador dauerte die koloniale Periode fast drei Jahrhunderte und ist bestimmt durch die Unterordnung des indianischen Elements unter die Spanier. Dies gelang durch die Christiani­sierung und die Kraft der Waffen. Die religiöse Deutung des Kosmos wurde zum vorherr­schenden Element des täglichen Lebens. Der „amerikanische Barock“ integriert einen über­reichen Dekor und die meisterhafte Beherrschung der Vielfarbigkeit. 
Saal der Kunst des 19. Jahrhunderts: 1820 – 1944
Der Bruch mit dem kolonialen Vorbild und die Betonung des Eigenen sind die Zeichen, die diese fruchtbare und turbulente Periode des Lebens der Nation kennzeichnen. Das religiöse Thema wird ersetzt durch das Porträt, durch Landschaft, durch Typen unter den Menschen und nationale Gewohnheiten. 
Wir sind sehr beeindruckt von den Exponaten des archäologischen Teils des Museums. Viele unserer Gruppe hätten gerne einen Ausstellungskatalog erworben, doch leider hat der Shop nicht geöffnet – wirklich schade! Zum Glück war Fotografieren im Museum erlaubt. 
Im Anschluss an das Museum bringt uns der Bus zur Talstation der Seilbahn Teleférigo. Das Wetter ist in der Zwischenzeit etwas besser geworden. Wir sind heute nicht die Einzigen, die zum Vulkan wollen, doch das Anstellen dauert nicht sehr lange, da wir als Gruppe vorgelas­sen werden. Nun geht es mit der Kabinenbahn, in der maximal sechs Personen Platz haben, in rd. 10 Minuten von 2.850 m auf 4.100 m. Der Himmel ist bewölkt, es ist windig und 5 Grad kühl. Hier oben haben wir rd. eine Stunde Zeit für einen Spaziergang. Die Luft ist dünn, doch auf Grund unserer Akklimatisierung haben wir keine Probleme. Von dieser Höhe lässt sich die Länge und Breite der Hauptstadt sehr gut erkennen. Quito ist rd. 48 km lang und rd. 6 km breit. Die Lage der Stadt ist fantastisch. Schade ist nur, dass wir wegen der Bewölkung die umliegenden Vulkane (Cotopaxi, Artisana u. a.) nicht sehen können. Der Ausblick von hier oben muss bei wolkenlosem Himmel gigantisch sein. 
Wir verlassen den Norden der Stadt und fahren in die Altstadt. Der Bus bringt uns zum San Franzisco Platz, wo heute, Sonntag, ein buntes Treiben herrscht. Wir begegnen hunderten von Jugendlichen, die alle gut gelaunt sind. Wir haben bis 14.45 Uhr Zeit. Einige nützen die Zeit noch für einen Spaziergang, andere fangen noch schöne Fotos ein und andere wiederum ge­nießen die wunderbare Atmosphäre bei einem Getränk direkt auf dem Platz oder für die letz­ten Einkäufe im schönen Kunsthandwerksshop unterhalb der Kathedrale. Fredi ist schon ner­vös, da noch nicht alle unserer Gruppe zur vereinbarten Zeit da sind. Das ist aber kein Pro­blem, da der Bus ohnehin noch nicht da ist. 
Danach fahren wir direkt zum Flughafen. Wir fliegen um 18.40 Uhr von Quito nach Guaya­quil. Leider dürfen wir auf unseren Weiterflug nicht im Flugzeug warten. Wir müssen aus­steigen und über uns nochmals mühsame Sicherheitskontrollen ergehen lassen. Wir sollten um 20.05 Uhr von Guayaquil nach Madrid abfliegen, doch wir haben rd. eine Stunde Verspä­tung – wir heben um 21.00 Uhr ab. Als sehr positiv muss ich hervorheben, dass es Monika und Heinz gelungen ist, via Internet für die ganze Gruppe super Plätze im Flugzeug zu reser­vieren. Wir fliegen wieder mit „Iberia“ zurück und das Service lässt, wie beim Hinflug, wie­der zu wünschen übrig. 
Um 14.27 Uhr kommen wir mit Verspätung in Madrid an. Wir müssen wieder den Terminal wechseln, was doch einige Zeit in Anspruch nimmt. Wir verlassen Madrid um 16.05 Uhr. Es gibt wieder nicht einmal ein Glas Wasser auf diesem dreistündigen Flug nach Wien. Getränke und Imbiss werden angeboten, allerdings gegen Bezahlung. Kurz vor 19.00 Uhr kommen wir in Wien an. 
Wir verabschieden uns von Monika, Heidi, Doris, Elfriede und Hans-Jörg und bewegen uns mit Sack und Pack zum Autobus in die Parkgarage. Auf dem Nachhauseweg gratulieren wir Edith zu ihrem Geburtstag. Dragan und ich sind die ersten, die in St. Marein i. Mzt. ausstei­gen. Wir verabschieden uns von lieb gewonnenen Menschen, mit denen wir eine wunder­schöne, erlebnisreiche Reise machen durften und freuen uns auf ein Wiedersehen bei der Nachbesprechung. 

Reiseteilnehmerinnen und Teilnehmer:
Amerer Edith, Ing. Amerer Erich, Univ. Prof. Mag. Beubler Eckhard, Beubler Traude, 
Prof. Mag. Dimitriadis Waltraude, Dr. Fritz Jeannette, Hüpf  Adelheid, Dr. Krammer Elfriede, DI Krammer Hans, Mag. Lerchbaumer Sabine, Mag. Liebscher Emil, 
Prof. Mag. Ortner Doris, Dr. Recla Heinz, Dr. Schaider Hermine, DI Sibitz Alfred, 
Dr. Sibitz Erika, RR Vukelic Dragan, MBA Vukelic-Auer Monika, Wolfbauer Johanna, 
Mag. Wolfbauer Rudolfine, DI Wolfbauer Wilhelm, Mag. Zimmermann Monika

 

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