Andenreise vom 7. September bis 7. Oktober 2010

La Paz - Fotos zVg.

Übervoll mit unvergesslichen Eindrücken einer wunderbaren Reise heißt es nun in wenigen Worten diese zu beschreiben. Aber von Anfang an. Die ausgeschriebene und von Markus begleitete Reise im März 2010 war leider ausgebucht. Markus schlug vor, die 4wöchige Andenreise durch Peru, Bolivien und Chile für uns zwei dann für den September zu organisieren. Wird das gutgehen? Viele unserer Fragen wurden ausführlich beantwortet. Alle Unterkünfte, Transporte, Reiseleiter, Fahrer, Eintritte in Museen etc. wurden vorab organisiert. Wir waren dann endlich überzeugt. Flüge wurden bei KLM gebucht. Von Stuttgart waren wir in ca.14 Stunden in Lima. Hier nun ein erstes Kennenlernen mit Markus. Sehr angenehm. Vouchers wurden übergeben und wir bekamen letzte Instruktionen. Eine wohltuende Ruhe bemächtigte sich unser. Erster Höhepunkt dann am dritten Tag: Cusco. Drei Tage hatten wir Zeit, uns an die Höhenluft zu gewöhnen, was auch klappte. 

Manuel, unser Reiseleiter, ein enorm gebildeter Mann, konnte uns die wichtigen Ausgrabungsstätten rings um Cusco fachkundig und im besten Englisch erläutern. Wir waren fasziniert. Das frühe Aufstehen lohnte sich. Am 4. Tag dann per Bahn durch das Urbambatal nach Macchupicchu. Wir hatten viel darüber gehört. Es hieß um 4Uhr früh aufzustehen. Noch war alles dunkel in Agua Calientes. Anstehen an der Bushaltestelle. Wir waren aufgeregt. Noch vor 7 Uhr dann am Eingang dieser unvergesslichen, einmaligen Anlage. Die Sonne kroch über die Hügelketten und schickte durch den Dunst ihre wärmenden Strahlen. Gemeinsam mit Manuel wollten wir es wissen und stiegen zuerst auf den Huayna Picchu(pro Tage dürfen das nur 400 Personen).

Blick nach Machu Picchu vom Huayna Picchu

Die relativ niedrige Höhe von 2360m nach den 3400m in Cusco waren vorteilhaft beim Aufstieg. Neidvolle Blicke auf unsere Wanderstiefel und Stöcke. Von oben ein einmaliger Blick auf die gesamte Anlage. Nach dem Abstieg weilten wir dann bis zum späten Nachmittag in Macchupicchu und ließen unseren Gedanken freien Lauf. Zurück in Cusco war für uns in einem first class Bus die Fahrt nach Puno am Titicacasee organisiert. Immer begleitet von einem strahlend blauen Himmel besuchten wir per Boot die islas flotantes und übernachteten bei Einheimischen auf der Insel Amantani. Hier bekamen wir Einblick in deren Lebensweise. Unsere Schlafsäcke waren in der Nacht ein Vorteil. Unser junger Reiseleiter Fausto war etwas weniger gesprächig, was nichts machte, denn die wunderschöne Landschaft machte auch uns sprachlos.

Bei den Uros im Titicacasee

In bequemen Bus dann von Puno nach Copacabana. Hier wurden wir vom bolivianischen Reiseleiter Tony und Fahrer Himbelt mit seinem Jeep erwartet. Wir hatten viele Tage Zeit uns aneinander zu gewöhnen und auch Privates auszutauschen. So erfuhren wir viel über Land und Leute. Über Copacabana ,nicht mal ein Abklatsch mit seinem brasilianischen Namensvetter, gings nach einem Kurzaufenthalt in La Paz in Richtung Coroico. Am höchsten Punkt der Autobahn wurde das Autofenster geöffnet und während der Fahrt einige Tropfen Alkohol als Opfer für Pachamama (der Mutter Erde der Inkas) auf die Strasse geträufelt. Neben einer vielfach tiefen katholischen Gläubigkeit durchdringen alte Inkabräuche das Leben der Indigenios. Der reine Alkohol kann zu unserem Erstaunen ohne Weiteres in jedem Supermarkt gekauft werden. Dann kam die gefährlichste Autostrasse der Welt. Kaum 2 Autos passen aneinander vorbei. Keine Leitplanken. Viele Gedenkkreuze für Verunglückte. All das störte unseren Fahrer gar nicht und er meisterte diese Strecke souverän. Ab und zu ging unser Blick in das Autoinnere weg von den steil abfallenden Wänden. Weiter von Coroico über Oruro nach Potosi. Herrlich interessante Landschaften, eine Freude für jeden Fotografen oder auch Maler.

Lama- und Alpacaherden nahe an der Strasse. Wir nutzten nicht nur hier die Möglichkeit als Ehepaar allein auf Reisen zu sein und an markanten Punkten unseren Fahrer um einen kurzen Stopp zu bitten. Nun Potosi. Die am höchsten gelegene Stadt der Welt. Die Höhenluft machte uns keine großen Probleme. Der Besuch der Silberminen war schon grenzwertig. Gerade nach dem Grubenunglück in Chile waren unsere Sinne geschärft. Erstaunlich, wie ohne viele Abstützungen und Sicherungen hier gearbeitet wird. Nach der Besichtigung freuten wir an der Sonne und dem blauen Himmel. Gute Restaurants in Potosi! Die größte Salzwüste der Welt die Salar de Uyini war unser nächstes Ziel. Hinreißend! Wohl als erste Reiseteilnehmer von Markus übernachteten wir im Cristal Samana. Alles aus Salz. Grobkörnig zu unseren Füßen und schöne Fresken hinter unserem Bett.

Geysir "Sol de mañana" in Bolivien

Den Sonnenuntergang zelebrierten wir zusammen mit Tony und Himbelt mit Singani (einem guten bolivanischen Trester). Wunderbar ruhige Nacht. Auf der mit Kakteen überwachsenen Insel Inkahuasi mitten im Salzsee konnten wir am nächsten Morgen leider den 12 Meter hohen und mit 1200 Jahren ältesten Kaktus nicht mehr bewundern. Er war 2007 abgestorben. Aber ein schöner und eindrucksvoller Aufenthalt. Weiß und endlos weit die herrliche Salar de Uyuni. Die weitere Reise war wohltuend für das Auge und die Seele. Lagunen mit Flamingos und fantastische Bergformationen. Eine frostig kalte Nacht in einfacher Unterkunft an der Laguna Colorado folgte. Die Schlafsäcke wurden wieder eingesetzt. Heute nun Geysire der Sol de Manana. Es blubberte mächtig und roch nach Schwefel. Weiter ging die Fahrt in Richtung Chile, runter von der Höhe (bolivianische Zollstation auf 5.020m) in Richtung Küste, es wurde herrlich warm.

In unserem kleinen Bungalow in San Pedro de Atacama duschten wir zufrieden, bummelten durch den Ort und aßen richtig gut. Aber, Chile ist doch teurer als Bolivien. Iqique und Arica an der Küste dienten zum Nachdenken und Entspannen beim Rauschen des Meeres, leider zu kalt zum Baden. Die große Reise ging dem Ende entgegen. Auf dem Weg nach La Paz wieder viele Alpakas und Vicunas gesehen. Dann in La Paz im Stadtteil Mirflores im Hotel im 5. Stock ein Zimmer mit fantastischem Blick über die Stadt bezogen. Nahe dem Hexenmarkt konnten wir noch einige Andenken einkaufen. Nachts dann ein seltsames Geräusch. Es regnete. In 4 Wochen der erste Regen und dann nur nachts. Welch Glück. Am nächsten Tag fuhr uns Tony noch zum Chalcachuta, dem höchst gelegenen Skiort der Welt auf 5.250m. Allerdings war das einmal, denn heute gibt es dort wegen der globalen Erwärmung keinen Schnee mehr. Nach einem freien Tag in La Paz bei klarem Himmel und ausgedehntem Bummel durch die Stadt, stand am nächsten Morgen die Fahrt nach Juliaca zum Flughafen und die Rückkehr nach Deutschland an.

Voll mit unvergesslichen Eindrücken, wunderbar aufgehoben durch die tolle Organisation von Markus und die Begegnungen mi der sehr freundlichen Bevölkerung war der Heimflug dann keine Bestrafung sondern das Ende einer ganz besonderen Reise.

Danke Markus.

Deine Karin und Volker aus Böblingen bei Stuttgart

 

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