Reisebericht - Privatreise Peru & Galapagos

Juli/August 2014

Seit einiger Zeit sind wir von unserer wunderschönen Peru-Reise zurückgekehrt. Da wir Peru möglichst individuell bereisen wollten, bin ich bei den Vorbereitungen auf die sehr ansprechende Homepage von Markus Mathys Erlebnisreisen gestossen. Die Betreuung per Mail und Skype war sehr kompetent und wir konnten unsere 30 tägige Reise nach einzelnen Bausteinen individuell gestalten und waren so nicht an grosse Gruppen gebunden.

Bienvenido en Peru!

Lima & Arequipa
Unsere Reise begann am 5. Juli 2014. Mit KLM ging es nach Lima und weiter in die weisse Stadt – Arequipa wo wir im wunderbaren Hotel Libertador untergebracht waren. Absolut sehenswert sind das Kloster Catalina mit seinen engen Gassen, der farbenfrohe Markt und der Aussichtspunkt Yanahuara mit Blick auf das fruchtbare Land und dem Vulkan Misti.

Arequipa
Bei Arequipa (Foto zVg)

Colca Canyon
Mit unserem Privatfahrer und Guide machten wir uns auf den Weg zum Colca Canyon. Die Überlandfahrten waren wunderschön und faszinierend zugleich. Vorbeifahren an Lamas, Alpakas und Vicunas über die Hochebene bevor es über den 4800m hohen Patapampa-Pass kurvenreich nach Chivay ging. Einen fantastischen Blick auf die umliegenden über 5000m hohen Bergriesen hat man vom Aussichtspunkt „Mirador de los Volcanes“.

(Foto Colca Lodge)

Die Colca Lodge mit ihren herrlichen Thermalquellen war zum Relaxen wie geschaffen. Natürlich darf das Nationalgetränk, der Pisco Sour nicht fehlen. Die Fahrt zum Aussichtspunkt „Cruz del Condor“ führt am Canyon entlang, der mit unzähligen Terrassenanlagen beeindruckt, die bereits vor den Inkas angelegt wurden. Wir haben uns gefragt, wie viele Menschen wohl wie lange mit der Schaffung dieser Terrassen beschäftigt gewesen sein müssen. Wahnsinn. Ein Erlebnis der besonderen Art waren die grössten Raubvögel der Welt. Mit einer Flügelspannweite von mehr als 3 Meter lassen sich die Kondore von Aufwinden in Höhen von bis über 800 m tragen. Die Kondore aus nächster Nähe beim Fliegen zu beobachten war einmalig.


Kondor im Colca Canyon (Foto zVg)

Titicacasee und Suasi Insel
Am nächsten Tag geht es mit unserem Privatfahrer wieder über hohe Pässe zum höchstgelegenen See der Welt, dem Titicacasee. Der See liegt auf knapp 4000müM und ist 15-mal so gross wie der Bodensee. Das „Andenmeer“ ist ein mythischer Ort, auch heute noch. Der Legende nach wurde der erste Inka hier auf der Sonneninsel geboren. Angeblich soll der Titicacasee auch eine Goldgrube sein. Während der Eroberung der Spanier soll ein Teil des Inka-Goldes im See versenkt worden sein. Sogar Jacques Cousteau suchte danach, fand aber keine Spur vom Schatz. Stattdessen entdeckte er eine Kröte mit Kiemen. Kurz vor Puno steigt die Strasse in einer weiten Kurve an und bietet von der höchsten Stelle einen wunderschönen Blick auf die grösste Stadt am Titicacasee. Tiefblau liegt der See unter uns. Besonders anziehend wirkte die Stadt aber nicht auf uns, dafür aber unsere tolle Unterkunft „Casa Andina Privat“ direkt am See. Ein Highlight unserer Reise war der Aufenthalt auf der Insel Suasi im Titicacasee. Unterwegs besuchten wir die schwimmenden Schilfinseln der Uros und Isla Taquile, die bekannt für ihre strickenden Männer ist. Dank dem Coca Tee blieben uns Kopfschmerzen mehr oder weniger erspart. 

Direkt am Ostufer des Titicacasees liegt die 43 ha grosse Insel Suasi, die bislang vom grossen Touristenstrom weitestgehend verschont geblieben ist.  Herrliche Sonnenuntergänge, ein spektakulärer Sternenhimmel auf fast 4000m über dem Meer, Ruhe pur, hervorragendes Essen, mega freundliche Angestellte, das Hotel Casa Andina … ein Paradies auf Erden. Es war soooo schön!

Suasi Insel
Blick von der Suasi Insel (Foto zVg)

Puno und Cusco
Zurück in Puno und einer weiteren Nacht in der Casa Andina  brechen wir mit unserer privaten Reiseleitung auf nach Cusco. Die Fahrt ist abwechslungsreich und führt uns wieder über Pässe, vorbei an Ortschaften wie Pukara, hier werden die die Keramik-Stiere hergestellt, die als Glücksbringer auf Hausdächern zu sehen sind. Natürlich haben auch wir uns einen Glücksbringer gekauft. 

Weiter geht die Fahrt übers Altiplano, einer gewaltigen Hochebene.  Die Strasse steigt stetig an und plötzlich sind wir auf dem 4338m hohen La Raya-Pass, der höchste Punkt der Strasse zwischen Puno und Cusco und der Wasserscheide zwischen Atlantik und Pazifik. Eindrücklich waren die Ruinen von Raqchi. Im Dorf Andahuaylillas besichtigen wir eine wunderschöne Kirche, die jedoch nur mühsam vor dem Verfall bewahrt werden kann. Die äusserlich eher bescheidene Lehmziegelkirche der Jesuiten ist im Innern eine der schönsten barocken Kirchen Perus, die vor allem mit ihren Fresken beeindruckt. Darum wird sie auch als die „Sixtinische Kapelle Südamerikas“ bezeichnet.

Gegen Abend erreichen wir Cusco – Das Reich der Inka, der „Nabel der Welt“, wie die Inka ihre Stadt nannten. Für uns ist Cusco die schönste Stadt unserer Reise. Auf Schritt und Tritt stösst man in den Strassen und Gassen auf Zeugnisse und Relikte der wechselhaften Stadtgeschichte. In der Kolonialarchitektur zeigt sich die spanische Vergangenheit, während die exakt gehauenen Steinmauern daran erinnern, dass es die Inka waren, die die Stadt gründeten. Wir hatten genug Zeit diese moderne, aber gleichzeitig auch historische Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Ein herrlicher Platz zum Verweilen und beobachten ist der „Plaza de Armas“. Nicht nur für Touristen, auch für Einheimische. Frauen in Schichtröcken, Zylinderhut und langen schwarzen Haaren, Backpacker mit Rastas, Touristen in Hightech Kleidung

Cusco – bunt – vielfältig, absolut einmalig. Wir wären gerne länger geblieben.

Cusco
Plaza de Armas in Cusco (Foto zVg)

Einen einmaligen Blick auf Cusco hat man von Sacsayhuaman der wohl imposantesten Inkastätte überhaupt. Es ist kaum vorstellbar, wie die meterhohen, teils bis zu 100 Tonnen schwere Steinquader zu riesigen, passgenauen Mauerwällen zusammengefügt werden konnten. Bis 40.000 Menschen sollen rund 70 Jahre lang daran gearbeitet haben. Javier unser Guide, erklärte uns aber, dass es über viele Generationen gedauert haben muss, denn die Art der Bauweise ändert oft, was heisst dass mehrere Architekten am Werk waren.

(Foto Sacsayhuaman)

Durch das Urubamba Tal geht es vorbei an spektakulären Festungen, traditionellen Märkten, Terrassen die sich in die Berghänge hinaufziehen um jeden Fleck der ertragsreichen Erde zu nutzen nach Ollantaytambo. Dieses fruchtbare Tal war nicht nur für die Inkas wichtig, auch heute leben die Bauern hier vom Anbau der Grundnahrungsmittel wie Quinoa, Kartoffeln, Mais und Bohnen. Es erstaunt uns nicht, dass die Spanier diese Region als „Heiliges Tal der Inkas“ bezeichneten. Eindrücklich sind die Märkte von Pisaq und Chinchero. Schon früh am Morgen sitzen die Frauen in ihren bunten, wallenden Kleidern auf dem Kopfsteinpflaster vor ihren Produkten. Aber auch Textilien und Souveniers aller Art sind im Angebot.

Wie ein Adlerhorst thront die Festung Ollantaytambo an dieser strategisch wichtigen Stelle im Heiligen Tal, vom mächtigen Bergsporn liess sich die ganze Gegend kontrollieren. Über schier endlos scheinende Stufen führt der steile Weg über Terrassen hinauf zum Bergsporn und man wird mit einer unglaublich schönen Aussicht belohnt. Auch hier staunt man wie die Baumeister der Inka diese riesigen Steinblöcke vom Steinbruch auf der anderen Talseite über den steilen Berg hinauftransportiert haben.

Machu Picchu
Gegen Abend geht es mit dem Zug ca. 2 Stunden nach Machu Picchu. Am Bahnhof kümmern sich Hotelangestellte um unser Gepäck und wir spazieren gemütlich zum Hotel Inkaterra. Das Hotel liegt am Fluss, umgeben von 5 ha Nebelwald, Bungalows im Kolonialstil, Restaurant, Pool, Sauna… alles für einen perfekten Aufenthalt.

Und dann geht es endlich los nach Machu Picchu. Wer träumt nicht davon diese sagenumwobene Inkastadt auf 2400m einmal zu sehen. Am 17. Juli ist es für uns soweit. Mit grossen Augen und wahrscheinlich offenen Mund blicken wir auf dieses Meisterwerk der Inkas. Die Aussicht auf die Ruinen, Terrassen und Treppen und den Waynapicchu im Hintergrund ist spektakulär. Ich könnte viel erzählen über diese Inkastätte, aber es ändert sich nichts daran, dass man es mit eigenen Augen sehen und begreifen muss.


Machu Picchu (Foto zVg)

Wir bleiben 3 Nächte in Machu Picchu und es war ein guter Entscheid. So konnten wir die Ruinenstadt früh morgens besuchen und am Mittag, wenn der grosse Touristenstrom kam wieder ins Dorf zurück. Am meisten hat uns unser Guide Xavier imponiert, wie er von den Inkas gesprochen und erzählt hat als wäre er damals selber dabei gewesen. Er weiss viel und hat es uns in perfektem Deutsch überzeugend weitergegeben.

Nicht bereut haben wir den steilen und anstrengenden Aufstieg auf den Berg Machu Picchu. Wir wurden mit einer unglaublichen Rundumsicht belohnt.

Ein absolutes „must do“.

Nach 3 eindrücklichen Tagen fuhren wir wieder mit dem Zug zurück nach Ollantaytambo wo wir vom Guide empfangen wurden. Auf dem Weg zurück nach Cusco besuchten wir das Dorf Maras, das für seine Salzterrassen bekannt ist. Die rund 4500  Becken sind ein beeindruckendes Labyrinth aus strahlend weissen Teichen, die durch ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem miteinander verbunden sind. Die Terrassen von Moray waren eine landwirtschaftliche Versuchsanstalt der Inka.

Wieder in Cusco heisst es hasta luego Xavier und hola Fiorella. Sie wird uns auf dem Bio Trip begleiten.

Bio Trip von Cusco in den Manu N.P.
Von den Anden in den Amazonas. Der  Abstecher in einen der artenreichsten Nationalparks der Erde ist ein besonderes, wenn auch nicht gerade billiges Abenteuer. Aber es lohnt sich. Eine lange Autofahrt über hohe Pässe und Schotterstrassen bis nach Atalaya am Ufer des Alto Madre de Dios steht uns bevor. Im Dorf freuen sich die Kinder und Lehrer über unsere Geschenke (Farbstifte, Papier, Schokolade) aus der Schweiz. Hier heisst es auch Abschied nehmen vom Fahrer, auch er freut sich über die Schweizer Schoggi. Weiter geht es per Boot. Morgens hiess es immer früh aufstehen um z.B. den Balztanz der Felsenhähnchen (Chock oft the Rock) zu beobachten, die wirklich auf sich warten liessen. Wir hatten schon fast aufgegeben als sich der leuchtend orange-rote National Vogel Perus doch noch zeigte. Auf unseren vielen Wanderungen durch den Regenwald hat uns Fiorella bestens informiert und Dank ihrem geschulten Auge haben wir auch viele kleine Bewohner des Regenwaldes gesehen. Einmalig war die Wanderung mit Stirnlampe zur Tapirlecke.  Nach dem wir das mitgebrachte Nachtessen auf der Beobachtungsplattform genossen haben, hiess es warten. Unter Moskitonetzen auf Matratzen liegend konnten wir unseren Gedanken nachhängen bis wir plötzlich das Geräusch eines durch den Schlamm watenden Tapir hörten. Es war ein unvergessliches Erlebnis, dieses, für uns so ungewöhnliche, Tier zu beobachten.

Manu Nationalpark Peru
Blick Richtung Manu Nationalpark (Foto zVg)

Nicht zu vergessen sind die wunderschönen aber laut kreischenden Aras, die flinken Kapuziner-, Brühl-, Klammer und Springaffen, unzählige exotische Vögel, Insekten, Spinnen, Wasserschweine, Riesenotter, Kolibris… und Blumen

Eine Wanderung führte uns zum ca. 60m hohen Kapokbaum. Eine Wendeltreppe führte steil nach oben zur Plattform. Ganz schön hoch, mit wunderbarer Sicht über den Regenwald.

Die Lodges auf diesem Bio Trip sind komfortabel aber nicht luxuriös. Sehr schön und romantisch ist das Manu Wildlife Center. Abendessen bei Kerzenlicht, wo hat man das schon. Das Wetter war eigentlich die ganze Zeit wunderbar, darum wollten wir nicht glauben dass ein Tief von Argentinien dieses ändern konnte. Wir erlebten es in der letzten Nacht. Ein heftiges Gewitter riss einen Teil vom Dach ab und wir mussten Gepäck ins Trockene retten. Es regnete unaufhaltsam auf unser Bett und zum Glück hatten wir Goretexjacken, die wir über unsere Köpfe zogen. Aber auch diese Nach ging vorbei und siehe da, am Morgen war es recht kühl. Auf der 4 stündigen Bootsfahrt nach Boca Colorado wussten wir was ein Argentinien Tief ist.  Endlich angekommen und durchgefroren ging es weitere 3 Stunden mit dem Auto nach Puerto Maldonado, wo wir direkt nach Lima geflogen sind.

Wir haben sehr viel über dieses „Naturerbe der Menschheit“ gelernt und wissen, dass wir ein kleines Stück des letzten unberührten, intakten Regenwaldgebietes der Erde gesehen haben.

Von Lima haben wir mit Berta einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten besucht. Den Nachmittag haben wir am Strand verbracht und den Surfern zugesehen. Nach einem feinen Abendessen im La Rosa Nautica heisst es Adios Peru. Peru ein Land mit fantastischer Gastronomie, auch wenn der Coca Tee nicht jedermanns Sache ist, so trifft es mit dem Pisco Sour voll ins Schwarze. Wir fliegen nach Guayaquil in Ecuador und weiter auf die Galapagos Inseln. Ein lang gehegter Wunsch geht nun in Erfüllung. Unsere 7-tages Privattour startet auf San Cristobal, per Boot geht es auf die Inseln Floreana, Isabella und Santa Cruz. Aufgrund meiner Seekrankheit haben wir uns gegen eine Kreuzfahrt entschieden.


Beim schnorcheln auf den Galapagos Inseln (Foto zVg)

Galapagos Inseln
Die Flora und Fauna ist einmalig auf diesen Inseln. Darwin unser Guide hat uns immer wieder zu einsamen und wunderschönen Buchten mit weissem Sandstrand geführt. Der Weg war weiter, dafür war das Ziel umso schöner. Seelöwen, Wasserschildkröten und eine Vielzahl an Fischen konnten wir beim Schnorcheln beobachten, grosse Lavaechsen kreuzen gemächlich den Weg, zentnerschwere Seelöwen liegen faul am Strand, riesige Fregatte-Vögel und Pelikane beim Fischfang, Blaufusstölpel, Pinguine, leuchtend rote Klippenkrabben, Riesenschildkröten kriechen langsam vorbei.

Wir verbringen 7 wunderschöne Tage auf dem Archipel mit Staunen, Schnorcheln, Schwimmen, Wandern und Faulenzen.

Galapagos – Was für ein einzigartiges, traumhaft schönes Naturparadies.

Galapagosleguan
Leguan auf den Galapagos (Foto z.Vg)

Eine wunderschöne, eindrückliche, erlebnisreiche Reise mit vielen unvergesslichen Momenten geht dem Ende zu. Den Kopf voll mit Eindrücken eines geheimnisvollen Land, das über 10.000 km von der Schweiz entfernt ist, landen wir am 5. August wieder gesund in Zürich. 

Lieber Herr Mathys, wir möchten uns bei Ihnen für diese super perfekte Organisation dieser Privatreise bedanken und werden Sie mit Sicherheit weiterempfehlen. Ihnen und Ihrer Familie wünschen wir einen guten Start wieder daheim in der Schweiz.

Muchas gracias y hasta luego!

Hansruedi, Irene und Jonathan aus St. Gallen 

 

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